Altersvorsorge: Schützt deutsche „Eigenart“ vor Immobilienblase?

Haus als Altersvorsorge-


Offensichtlich pflegt der Deutsche eine ganz spezielle „Beziehung“ zu seinen eigenen vier Wänden, die sich nicht nur vom europäischen Durchschnitt unterscheidet, sondern ein „trivialer Grund“ sein kann, eine gefürchtete Immobilienblase zu vermeiden. Bundesbürger betrachten den Erwerb des Eigenheims nicht als Kapitalanlage für mögliche Gewinnmitnahmen nach Wiederverkauf sondern als eine Absicherung für den Ruhestand.

„My Home Is My Castle“ – Das Haus ist ein Sparschwein

Eigenheim
Der Immobilienblase zum Trotz
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Parallel um die teils „hochgekochten“ Befürchtungen einer entstehenden Immobilienblase in Deutschland ergab eine internationale Umfrage des
Marktforschungsunternehmens TNS im Auftrag der ING, dass nach wie vor die große Mehrheit der Bundesbürger den Erwerb einer Immobilie für sinnvoller hält als Miete zu bezahlen.

Offensichtlich steht mit dem Immobilienerwerb der Zusammenhalt in der Familie und im Freundeskreis nach wie vor hoch im Kurs. Rund ein Drittel aller Hausbauer bzw. Hauskäufer erhalten lt. den Umfrageergebnissen Hilfe aus der Familie oder von Freunden. Beim Kauf der Immobilie greifen 34% unterstützend unter die Arme und 6% beteiligen sich bei der Rückzahlung des Hypothekendarlehens (Mehrfachnennung möglich).

„Gut Ding braucht Weile“?
Mit 62% ist weit mehr als die Hälfte der Befragten davon überzeugt, dass ein Immobilienkauf sinnvoller ist, als für ein Haus Miete zu zahlen. Dennoch hinkt in der Praxis des Immobilienerwerbs der deutsche Durchschnitt im internationalen Vergleich etwas nach. Gemittelt erwerben die Bundesbürger erst im Alter von 34 Jahren ihre eigenen vier Wände und bilden damit das Schlusslicht im Altersvergleich der insg. 15 untersuchten Ländern. Im europäischen Durchschnitt liegt das Alter bei 31 Jahren. Die Briten zeigten sich mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren als die „Frühstarter“.

„Was ich habe gebe ich nicht mehr her“
Vier von fünf aller Immobilienbesitzer in Deutschland wollen sich vom Eigenheim nicht mehr trennen. Ein Eigenheim ohne Hypothek wird von 74% der Befragten als eine Altersvorsorge betrachtet, die im Rentenalter vor Mietzahlungen bewahren soll. Vom Verkauf würde die überragende Mehrheit auch dann absehen, wenn die Immobilienpreise ansteigen sollten.

Carsten Brzeski, Senior Economist der ING kommentierte die Umfrage-Ergebnisse folgend: „Über Preissteigerungen freut man sich, sie sind aber kein Anreiz, um das eigene Heim schnell zu Geld zu machen. Diese international häufig verspottete deutsche Vorsicht sollte den hiesigen Immobilienmarkt vor einer Blase bewahren.“ Die eigenen vier Wände scheinen für den Deutschen ein „Sparschwein für die Altersvorsorge“ zu sein, so Brzeski.

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Ein Gedanke zu „Altersvorsorge: Schützt deutsche „Eigenart“ vor Immobilienblase?

  • 28. Dezember 2012 um 14:30
    Permalink

    Jeder der ein eigenes Haus besitzt liebt es und die Idee ein Haus als Altersvorsorge zu kaufen ist wirklich klasse. Das sollte Sie ihrer Liste hinzufügen. Ich weiß, dass es viele Privatversicherungen gibt, aber meiner Meinung nach ist es keine schlechte Idee in ein Eigenheim zu investieren.

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