US-Präsident: Nach Trump-Bashing folgt das große Gejammere

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Medien, Institute und Ökonomen zeigen sich durchgehend geschockt vom Ausgang der US-Präsidentschaftswahl. Donald Trump als neuer US-Präsident wird einhellig präsentiert als der „Untergang der Weltwirtschaft“. Die „elitären“ Grüppchen torkeln derzeit noch etwas orientierungslos herum. Doch schon bald dürften die ersten Konzepte ausgearbeitet sein, wie Trump auf die gewünschte Spur gesetzt werden kann.

Das Gejammere nervt ebenso viel wie das Bashing im Vorfeld

Donald Trump
Der Wahlsieg Trumps - Ein 'Unfall', keine Demokratie

Sämtliche Medien führten einen einhelligen „Wahlkampf“ für Clinton und gegen Trump. Geradeso als wenn der Bundesbürger den Ausgang der Präsidentschaftswahl beeinflussen könnte und es einen Preis für Linientreue und Bashing gegen Trump zu gewinnen gegeben hätte. Dieser vermeintliche Wettbewerb ging nun für alle Beteiligten bitter aus. Der Preis ist nun durch die Lappen gegangen. Entsprechend groß ist nun das Gejammere.

„Wer hätte das gedacht?“, „Wie konnte das passieren?“, die Medien sind sich nach den gemeinsam geführten Kampagnen gegen den einstigen Präsidentschafts-Kandidaten Trump auch nach der Feststellung des Nachfolgers von Barack Obama einig. Nun wird einhelliges Entsetzen demonstriert. Die F.A.Z. versuchte sogar aufzuarbeiten, wie dieser „Unfall“ der Trump-Wahl zustande kam und zeigt damit deutlich, wie es um das Demokratie-Verständnis bestellt ist.

Die Bundesregierung taumelt nach der Ankündigung des kommenden US-Präsidenten noch orientierungslos im Dunkeln umher und weiß gar nicht so recht, wo man an der künftigen „Beziehung“ mit den USA anknüpfen solle. Die von den „Leit-“ Medien präsentierten Prognosen der Analysten, Experten, Politik- und Gesellschaftswissenschaftler lagen allesamt grandios daneben. Nüchtern betrachtet lag die Chance für den „größten anzunehmenden Unfall“ bei 50 Prozent, aber die Bundesregierung zeigt sich wieder einmal völlig unvorbereitet.

Sämtliche Medien üben sich in der Analyse, wie es zu diesem „völlig überraschenden und schockierenden“ Wahlausgang kommen konnte. Es soll logisch klingen, aber nach vollendeten Tatsachen wirken die detaillierten Spitzfindigkeiten der Meinungsmacher nur noch lächerlich. Den Erklärungsansätzen folgend, hätte es schon vor der Wahl völlig klar sein müssen, warum Trump die Wahl einfach gewinnen muss.

Die Wirtschaftswissenschaftler und Institute geben sich nicht weniger schockiert. Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler Stiftung kündigte bereits eine Abwärtskorrektur der bisher gestellten Prognosen an, sollte Trump als neuer US-Präsident seine Wahlversprechen tatsächlich umsetzen. Trumps Vorstellungen seien eine „krude Mischung aus Protektionismus und scharfer Umverteilung von unten nach oben durch Steuersenkungen“, so Gustav Horn, wissenschaftlicher Direktor des IMK. Nun bleibe die „zynische Hoffnung“, der neue Präsident wird „von einer kritischen Mehrheit aus beiden Parteien im Repräsentantenhaus“ zu einer Wirtschaftspolitik gezwungen, die der Realität näher stehe. Das voraussichtliche Aus des Freihandelsabkommens TTIP bewertete Horn als „keinen Schaden“. Allerdings begründete der IMK-Direktor seine Einschätzung mit dem Zusammenhang des vorgesehenen TTIP-Gremiums und Trump als neuen US-Präsidenten. Diese Konstruktion sei extrem riskant und dies „sollte nach dem Wahlsieg von Donald Trump wirklich jedem klar sein“, so Horn.

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) setzte noch einen drauf. Der Sieg Donald Trumps sei eine „Erschütterung für die Welt“ und ein Warnsignal für einen „Wandel der Werte und Ideale“. Die Antiglobalisierungstendenzen stehen vor der Verbreitung. Es bestehen Risiken, dass „neue unkonventionelle Ideen gesucht werden“.

Das „Springer-Blatt“ die Welt preschte wieder einmal vor und sonderte in einem einzigen Artikel gleich eine ganze Palette des totalen Unsinns ab. Wie die Springer-Gazette die Zusammenhänge zwischen „Unberechenbarkeit“, „Überrumpelung“ und „Überraschung“ mit dem exakt berechneten Verlust von 34.662 Euro für jeden Bundesbürger unter einem Hut bringen will, bleibt wohl für immer ein Rätsel. Sinken die Verkaufszahlen der Printausgaben künftig weiter wie bisher, dürfte auch bald die natürliche Selbstbereinigung einsetzen.

Hillary Clinton war eine Kandidatin und für später gewünschte Vertreterin des sog. Establishments, selbst auch gerne als „die Elite“ bezeichnet. Wirtschaftsinstitute sind fast durchgehend Vertreter und Lobbyisten der Konzerne. Vermeintliche Arbeitgeber-nahe Einrichtungen wie der IMK oder der DGB erfüllen lediglich eine Alibi-Funktion. Der komplette Meinung eindreschende Mainstream ist in den Händen dieser kleinen „elitären“ kleinen Ansammlung. Die Kampagnen vor der Wahl und das Nachtreten nach der Wahl überraschen nicht. Doch voraussichtlich rasch wird sich zeigen, dass auch Trumpf der eigentlichen Funktion des US-Präsidenten Folge leisten muss.


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