Starker Auftragseinbruch in der Industrie – „Ferien sind schuld“

Konjunktur Deutschland-


Starker Einbruch bei den Auftragseingängen im August 2014. Die deutsche Industrie beklagt ein heftiges Minus von 5,7 Prozent. Die späten Ferien seien u.a. Schuld, so das Bundeswirtschaftsministerium. Welchen Anteil die gegen Russland ausgesprochenen Sanktionen inne haben, bleibt jedoch offen.

Industrie

Die Eurozonen-Wirtschaftslokomotive bremste sich teilweise selber aus

Auftragseinbruch aus dem „Rest der Welt“ um -9,9 Prozent

Die deutsche Industrie erlitt einen herben Dämpfer. Im August 2014 ging die Auftragslage auf ein Tief zurück, das zuletzt nur im Januar 2009 unterboten worden ist.

Die Industrieunternehmen mussten laut dem Bundeswirtschaftsministerium im August ein Minus um 5,7 Prozent gegenüber dem Vormonat hinnehmen. Als Gründe für diesen deutlichen Rückgang bei den Auftragseingängen werden die späten Ferien sowie das geringere Aufkommen eingehender Großaufträge genannt.

Der Auftragseinbruch kam nicht gänzlich überraschend. Wirtschaftswissenschaftler rechneten mit einem Minus, wurden aber dennoch von den Ausmaßen überrascht. Ökonomen rechneten mit -2,5 Prozent.

Im Juli hatte die deutsche Industrie mit einem Plus von 4,9 Prozent noch Grund zum Jubeln. Das Plus im Juli und das deutliche Minus im August seien Folgen der späten „Lage der Schulferien“. Das Bundeswirtschaftsministerium sieht die grundlegende wirtschaftliche Entwicklung dennoch auf einem schwachen Untergrund. Die Wirtschaft entwickle sich „angesichts der zögerlichen Wirtschaftsentwicklung im Euroraum und der Verunsicherung der Wirtschaft durch die geopolitischen Ereignisse insgesamt schwach“.

Die wirtschaftliche Entwicklung entspricht der im September vom Münchner ifo-Institut festgestellten Stimmungslage in den unterschiedlichen Gewerbe-Sparten. Die Chefs der Unternehmen zeigten überwiegend pessimistische Einschätzungen in der aktuellen sowie in der künftigen Lage.

Das Ministerium erwähnte jedoch nicht die Anteile der rückläufigen Auftragseingänge, die auf die gegen Russland verhängten Sanktionen zurück zu führen sind. Der Rückgang bei der Nachfrage nach Investitionsgütern wie Fahrzeuge und Maschine wurde für den August auf -8,5 Prozent beziffert. Die allgemeine Nachfrage aus dem Ausland ging um -8,4 Prozent zurück, während der anteilige Rückgang aus der Euro-Zone -5,7 Prozent und der aus der „restlichen Welt“ -9,9 Prozent betrugen.





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