Slowenien Krise: Wird „zypernsches Bankenrettungs-Prinzip“ vorbereitet?

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Nach der „Abfertigung“ Zyperns steht mit Slowenien nun ein weiteres Euro-Mitgliedsland zumindest in der „Voruntersuchung“ für eine erneute Rettungsaktion. Die antrabenden Probleme, wiederholt ausgelöst durch die Banken, seien erkannt und auch lösbar, so die einhellige Botschaft aus Brüssel.

Bankenrettungen
Das zypernsche Bankensanierungsprinzip steht bereits

Sloweniens Probleme scheinen sich zuzuspitzen und bewegen das Land in die Richtung als nächster Rettungsfall in der Eurozone. Eine ggfs. notwendige finanzielle Hilfe aus EU-Mitteln wird inzwischen nicht mehr ausgeschlossen.

Noch stünde dem Land bis September dieses Jahres ausreichende Mittel zur Verfügung, um bis dahin über die Runden zu kommen. Sollte die Strategie der slowenischen Regierung, weitere Staatsanleihen abzusetzen, aufgehen, wäre sogar ein Rettungspaket vermeidbar. Die Ministerpräsidentin Sloweniens, Alenka Bratusek, hätte lt. Spiegel Online (Mittwoch) bereits beteuert, die Krise auch ohne externe Hilfe lösen zu können.

Weniger optimistisch klingen jedoch die Aussagen des Präsidenten der slowenischen Koalitionspartei Igor Luksic, der eine Finanzhilfe als „immer möglich“, aber nicht als die erste Option betrachtete.

Slowenien steht bereits seit März im Mittelpunkt diverser Befürchtungen, in den Finanzmärkten nicht mehr aus eigener Kraft bestehen zu können. Die Banken im Euro-Mitgliedsland hielten eine Bilanzsumme in Höhe von knapp 51 Milliarden Euro und dem gegenüber stünde lediglich eine 4 Milliarden Euro starke Eigenkapitaldecke. Für größere Erschütterungen im slowenischen Bankensektor sorgten die im Euroraum „bereits bekannten“ faulen Kredite. Die prekäre Lage Sloweniens wird darüber hinaus durch eine massive Rezession nur noch verstärkt.

Von ergänzenden und radikalen Maßnahmen in Slowenien sprach die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) und stellt die Rekapitalisierung der Banken auf höchste Prioritätsstufe. Die lang anhaltende Wachstumsschwäche sowie der eingeschränkte Finanzmarktzugang wären ein hohes Risiko für das Mitgliedsland. Die OECD schätzt für Slowenien auch in diesem Jahr eine fortgesetzte Rezession ein und bezifferte die erwartete Wirtschaftsschrumpfung um 2,1 Prozent. Die Staatsverschuldung werde lt. OECD nach oben schnellen und die derzeitige Schuldenquote von 47 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf bis zu 100 Prozent im Jahr 2025 treiben.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sieht lt. Deutschlandfunk (Mittwoch) Slowenien vor einer großen Herausforderung stehen, erklärte aber nach dem Treffen mit Ministerpräsidentin Bratusek in Brüssel, dass dieses Land den erwartenden Problemen gewachsen sein könnte. Dennoch wäre eine zugeschnittene Lösung notwendig und betonte, dass es für den Umgang mit den „Problemen aller Eurozonen-Mitglieder“ keine Blaupause gäbe.

Das Bankenrettungs-Prinzip Zypern als Grundbaustein

Sparer und Anleger in Slowenien sollten sich bereits heute um ihre „verbuchten Guthaben“ bei den slowenischen Banken kümmern. Die „individuelle Behandlung“ zur Bankensanierung dürfte sich lediglich auf den prozentualen Anteil der Zwangsabgabe beschränken, jedoch keine Abweichung vom Bankenrettungsprinzip a lá Zypern darstellen.

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