Konjunkturprognose 2013: Merkel pessimistischer als Ökonomen

Konjunkturentwicklungen-


Bundeskanzlerin Angela Merkel bereitete die Bürger Deutschlands mit ihrer Neujahrsansprache auf „schwierige Zeiten“ vor. Weder die Krise sei gelöst, noch wären alle Maßnahmen getan, die noch erforderlich wären. Etwas weniger pessimistisch beurteilen die wirtschaftliche Lage jedoch Ökonomen, die für Deutschland von einem „Schwebezustand“ zwischen Rezession und Stagnation ausgehen.

Merkel: „Schwierige Zeiten“ – Ökonom: „Etwas besser“

Prognosen 2013
Konjunkturaussichten 2013
Bild: Gerd Altmann
/ pixelio.de

„Die Krise ist noch nicht überwunden“, lautete der Tenor zur Neujahresansprache der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Was im kommenden Jahr 2013 zu erwarten sei, solle ein Grund für Ansporn und nicht für Mutlosigkeit sein. Mit diesen als Motivation angedachten Sätzen kündigte die Regierungschefin ein Wirtschaftsjahr an, das „nicht einfacher, sondern schwieriger“ werden würde.

Auch wenn die beschlossenen Reformen in der Euroschuldenkrise Wirkung zeigen würden, wäre dennoch viel Geduld erforderlich. Die Welt hätte aus der „verheerenden Finanzkrise von 2008 noch nicht ausreichend gelernt“, so die Kanzlerin. Der Staat wäre in der sozialen Marktwirtschaft der Ordnungshüter und darauf müssten die Menschen vertrauen können.

Ökonomen scheinen das anders zu sehen
Wirtschaftsexperten können die Ausführungen der Bundeskanzlerin nicht unwidersprochen bestätigen. Immerhin sehen zahlreiche Ökonomen die Situation für 2013 nicht gar so pessimistisch Angela Merkel. Der Berliner Zeitung (Dienstag) erklärte Carsten Klude von der Bank M.M. Warburg, dass sich weder eine Rezession abzeichnete, noch ein Aufschwung, der „diesen Namen verdient hat“. Für 2013 sieht Klude, der im Langzeit-Test der Financial Times Deutschland (FTD) die besten Prognosen zur Konjunktur ablieferte, wiederholt einen Wachstumsschwerpunkt bei den sog. Schwellenländern. Diese zögen die eher schwache Weltwirtschaft, die im Jahr 2012 ein Wachstum von 3,0% erreichte, auf etwas bessere 3,5% im Jahr 2013.

In Abhängigkeit zum Ausgang des Haushaltsstreits in den USA sieht der Wirtschaftsexperte ein von 2,2% (2012) auf 1,6% rückgängiges US-Wirtschaftswachstum. Die Eurozone wird sich dagegen konjunkturell „zwischen wirtschaftlicher Stagnation und Rezession bewegen“, so Klude zur Berliner Zeitung. Nachdem die Währungsgemeinschaft 2012 ein Minus von 0,4% des BIP erlitt, wird das Jahr 2013 voraussichtlich mit einem Minus von 0,1% abschließen.

Deutschland erreichte im vierten Quartal 2012 einen Tiefpunkt. Das BIP dürfte im gesamten Jahr um 0,8% gestiegen sein und in den nächsten 12 Monaten um einen auf 0,6% verlangsamten Wert anwachsen.

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