Konjunktur im Euroraum durch zögerliche Kreditentwicklung belastet

Eurokrise-


Die Konjunktur-Lokomotive im Euroraum ist ausgebremst durch eine nur „schleppende Kreditentwicklung“, so das IW Köln. Die Probleme der Banken seien in zahlreichen Euro-Mitgliedsstaaten noch nicht aus der Welt geschafft worden.

Kreditvergaben & Schulden

Aufgeblähter Kreditmarkt platzte – Notwendige Korrekturen im Bankensektor

„Reformen im Bankensektor sind noch nicht abgeschlossen“

Die Vergabe von Krediten an Unternehmen zählt zu den wichtigsten Bestandteilen im Wirtschafts- und Finanzsystem. Hakt es an diesem Punkt, so hängt der Posten an der Konjunkturlokomotive wie der schwere Klotz am Bein. Offensichtlich wird der Aufschwung im Euroraum durch einen solchen Keil ausgebremst. Die Kreditentwicklung sowie die Geldmengenentwicklung innerhalb der Währungsgemeinschaft verlaufen nur schleppend und entsprechend zögerlich verhält sich auch der Wirtschaftsaufschwung.

Seit dem Juni 2012 sind die an nicht finanzielle Unternehmen vergebenen Kredite rückläufig und die Gründe dafür seien vielfältig, so das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Zahlreiche Euro-Länder steckten nach wie vor in einer Bankenkrise. In einigen Euro-Ländern, wie auch in Deutschland, seien die Probleme der Kreditinstitute rechtzeitig angegangen worden. Diese Banken waren wieder in der Lage, die Realwirtschaft mit Krediten zu versorgen. Nicht jedoch in den Euro-Ländern Spanien, Zypern, Portugal und Irland. Die Reformen im Bankensektor seien hier noch nicht so weit fortgeschritten.

Zusätzlich komme hinzu, dass es in den Ländern Spanien, Irland und Portugal im Jahr 2008 zum Platzen der Kreditblasen kam. Das an nicht finanzielle Unternehmen vergebene Kreditvolumen in Spanien wuchs von 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2003 auf 89 Prozent im Jahr 2008 an. Im Jahr 2013 erreichte der Wert 63 Prozent des BIP. In Irland verlief ein ähnlicher Prozess mit dem überschreiten des Scheitelpunkts von 103 Prozent des BIP bis zum Rückfall auf 56 Prozent.

Lt. den Daten des Münchner ifo-Instituts scheint die zögerliche Kreditvergabe in Deutschland jedoch kaum vorzufinden sein. Im März 2014 stießen die Unternehmen demnach auf fortgesetzt abgesenkte Hindernisse für den Erhalt notwendiger Darlehen.

Im Umkehrschluss müssten die Banken in den noch währenden Euro-Krisenländern auch die größten Profiteure des billigen Geldes der EZB sein. Auf der einen Seite fließt das Kapital auf die Kreditinstitute in Strömen zu und auf der anderen Seite sind die Schleusen dicht gemacht. Der Überfluss kann an den
spekulativen Finanzmärkten wiedergefunden werden.

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