JPM Rekordzahlung bleibt dennoch symbolischer Akt

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JPMorgan steht erneut im Mittelpunkt. Eine Vergleichszahlung mit der neuen Rekordsumme von 13 Milliarden Dollar steht vor der Türe. Ein Paukenschlag in der Finanzwelt mit der Botschaft „Betrug lohnt sich nicht“. Am Ende jedoch nur ein symbolischer Akt zulasten der Steuerzahler.

Großbanken

JPMs Geschäfte mit Hypothekenpapieren: „Geschädigte pflasterten ihren Weg“

Die US-Großbank JPMorgan (JPM) wird in der Finanzwelt eine weitere Spitzenposition einnehmen. Mit einem Vergleich in Höhe von insg. 13 Milliarden Dollar (rund 9,6 Mrd. Euro) ragt die Investmentbank über alle bisher geleisteten Strafzahlungen weit hinaus.

Das US-Justizministerium sowie Aufsichtsbehörden haben sich mit JPMorgan auf die Zahlung der neuen historischen Rekordsumme geeinigt. An diesem Punkt liegt bereits der Haken. Die Milliardenzahlung ist ein Deal, eine Vereinbarung und keine Strafmaßnahme. Dieser Vergleich „belastet“ das Unternehmen JPM und die verantwortlichen Personen, das Management und die Unternehmensführung gehen aus dem Verfahren völlig unbehelligt hervor.

Nach rund fünf Jahren scheint dieses Kapitel für die Großbank abgeschlossen zu sein. Ob aufgrund fortgesetzter Untersuchungen durch die US-Justiz ein weiteres Kapitel aufgeschlagen wird, steht noch offen. Zahlreiche Investoren mussten herbe Verluste hinnehmen, als sich nach dem Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 herausstellte, dass ihre von JPM gekauften Hypothekenpapiere weniger Wert waren als eine einzelne Kartoffel. Der Bank wurde u.a. von der US-Justiz vorgeworfen, die faulen Kredite bewusst versteckt eingearbeitet und die Kunden darüber in Unkenntnis gelassen zu haben. Das Nachspiel aus dem Verkauf von faulen Hypothekenpapieren dürfte mit der „Vereinbarung“ einer Milliardenzahlung abgehakt sein.

Die Großbank selbst „eierte“ um die Selbsterklärung herum. Den „Etikettenschwindel“ hatte JPM selbst nicht als einen glatten Betrug, sondern vielmehr als eine „ernsthafte Falschdarstellung“ gegenüber den Investoren dargestellt. Die Milliardenzahlung wird auch nicht mit dem „Tatbestand Täuschung“ in Verbindung gebracht. Es handelte sich um eine „Wiedergutmachung für den ausgelösten finanziellen Sturm“.

Ganz unten an der Nahrungskette befindet sich der Steuerzahler

Mit der Milliardenzahlung schließt sich ein weiterer Kreislauf in der Finanzwelt und hebt die Quellen ganz besonders deutlich hervor. Ein Teil soll an notleidende Kreditnehmer bzw. Hausbesitzer gehen, ein weiterer Teil fließt direkt an das US-Justizministerium. Weiterhin sollen Häuser und Wohnanlagen saniert werden, um deren Werte zu steigern. Doch mit der von JPM gezahlten Rekordsumme handelt es sich nicht um eine Strafe, sondern um eine Vergleichszahlung. Somit kann die Großbank eine milliardenschwere Ausgabe verbuchen und diese den Steuerzahlungen gegenrechnen. Am Ende steht der Steuerzahler gerade.

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