Griechenlands Verhandlungstaktik: Einigung mit Gläubigern vermeiden

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Griechenlands Verhandlungstaktik verfolgt offenbar die Strategie einer Einigungs-Vermeidung mit den Gläubigern. Mit jedem Tag ohne einer Einigung verbesserte sich Athens Verhandlungsposition. Inzwischen flüchtet das Kapital ungehindert ins Ausland und die Steuerzahler der Euro-Länder stehen dafür gerade. ifo-Chef Hans-Werner Sinn fordert deshalb die sofortige Einstellung der Notkredite an die griechischen Privatbanken.

Eurokrise

Verzögerung und Hinhalte-Strategie. Griechenland müsse der Liquiditäts-Spielraum genommen werden

Die Notkredite an die Geldinstitute in Griechenland müssen sofort eingestellt werden, so die Forderung vom Präsidenten des Münchner ifo-Instituts Hans-Werner Sinn. Die griechische Zentralbank dürfe von der Europäischen Zentralbank (EZB) keine Erlaubnis mehr für weitere Hilfszahlungen erhalten.

Diese Notkredite (ELA) ermöglichten die Kapitalflucht aus Griechenland und zusätzlich die Bargeldabhebungen der griechischen Bevölkerung im Inland, „für die wiederum die anderen Euro-Länder haften“, so Sinn.

Die Griechen verfügten Ende April über rund 43 Milliarden Euro Bargeld. Der Bestand der ins Ausland überwiesenen Netto-Geldbeträge lag bei 100 Milliarden Euro. In einer jeden Woche wachsen beide Beträge um rund eine bis zwei Milliarden Euro an und somit um rund 0,5 bis 1,0 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. „So gesehen verbessert sich die griechische Verhandlungsposition, je länger es die Regierung schafft, eine Einigung hinauszuschieben“, so der ifo-Präsident.

Würde die EZB weitere Notkredite untersagen, wäre die griechische Regierung zur Einführung einer Kapitalverkehrskontrolle gezwungen.

Griechische Parallel-Währung würde Probleme nicht lösen

Die Idee einer zum Euro parallelen Zweiwährung, in Form von modifizierten Schuldscheinen, sei zwar eine Lösung für die griechischen Liquiditätsprobleme, aber kein Ansatz zur Beseitigung des Wettbewerbsproblems. Dies ließe sich nur mit einer neuen Währung lösen, nachdem Griechenland aus dem Euro ausgetreten ist. Die Wettbewerbsfähigkeit ließe sich nur mit einer Abwertung der neuen Währung wiederherstellen. Dazu zählten auch die Sparten Miet-, Arbeits-, und Kreditverträge.





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