Fürchtet Russland provozierende Handlungen gegen die Krim?

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Offenbar befürchtet Russland provozierende Handlungen gegen die Halbinsel Krim durch die Ukraine. Eine Aggression gegen die Halbinsel werde als ein Angriff auf die Russische Föderation gewertet, so der Kreml. Die USA scheinen sich über den „wunden Punkt“ Moskaus durchaus bewusst zu sein.

Ukraine

Einst im Mittelpunkt und im Kriegsgewirr untergegangen. Die Krim könnte sehr schnell als Zündplättchen zurück kehren

„Finger weg von der Krim“, so die Botschaft aus dem Kreml. Am Dienstag warnte der russische Sicherheitsrat vor einem bewaffneten Überfall auf die Schwarzmeerhalbinsel Krim, so RIA Novosti. Offenbar befürchtet Moskau Provokationen durch Aktionen der Ukraine.

Sollte es der Westen, allen voran die USA, tatsächlich darauf abgesehen haben, Russland mit Nadelstichen zu „unbedachten Handlungen“ zu provozieren, könnte die Halbinsel Krim für die russische Politik die Achillesferse sein. Moskau nennt die „Zuordnung“ der Halbinsel an die Russische Föderation eine Wiedervereinigung und der Westen hält eisern an der Version einer Annexion fest.

Michail Popow, stellvertretender Sekretär des russischen Sicherheitsrats, stellte im Interview mit RIA Novosti fest: „Die Krim gehört heute zur Russischen Föderation“. Sollte gegen die Krim eine bewaffnete Aggression gestartet werden, so werde dies Moskau als eine Aggression gegen die Russische Föderation werten, „mit allen daraus resultierenden Folgen“. Die „Intervention eines potentiellen Aggressors“ könne durch die Schwarzmeerflotte und die Truppen auf der Krim abgewehrt werden, so Popow.

Die Krim wurde auch nach der Volksabstimmung und der Eingliederung in die Russische Föderation von Kiew als ukrainisches Staatsgebiet nie fallen gelassen. Der ukrainische Präsident Pjotr Poroschenko kündigte kurz nach seinem Wahlsieg im Mai die Rückholung der Halbinsel Krim in die Ukraine an.

Das Timing dieser Stellungnahme Russlands über den Status der Krim ist bemerkenswert. Offenbar wittert der Kreml aufgrund der äußerst bedrängten Situation der ukrainischen Armee im Kampf gegen die Volkswehren im Osten bezüglich der Halbinsel Krim weitere Provokationen.

Poroschenko ist mit seinen militärischen Einsätzen in den Gebieten Donzek und Lugansk in eine Sackgasse geraten. Finanzielle Unterstützung und Waffenlieferungen aus den USA sowie der EU reichen nicht aus. Ein militärisches Eingreifen der Nato gilt zumindest noch zu diesem Zeitpunkt als sehr unwahrscheinlich. Die Politik der USA zielt auf wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland und nimmt dabei den Schaden an der EU-Wirtschaft wohlwollend billigend in Kauf.

Mit dem nach wie vor ungeklärten Absturz der Passagiermaschine MH17 der Malaysian Air wurden die „Strafmaßnahmen“ gegen Russland final ins Rollen gebracht. Die Aufklärung der Absturzursache scheint nach dem ausgiebigen Absondern der Schuldzuweisungen an Moskau gar nicht mehr zu interessieren. Das Thema ist aus dem Tagesgespräch längst verschwunden.

Ein in die Enge getriebener ukrainischer Präsident – Leichtes Spiel

Poroschenko wird noch in diesem Monat die USA besuchen und neben geführten Gesprächen über den von Kiew dringend erbetenen Nato-Beitritt wohl weitere „Instruktionen“ Washingtons erhalten. Ob die Krim ins Visier der Westmächte geraten ist, könnte sich sehr schnell nach der Rückkehr des ukrainischen Präsidenten bewahrheiten. Allerdings wäre auch ein ähnlich „zufälliger“ Ablauf möglich, wie der Besuch des CIA-Chefs John Brennan in Kiew im April und die schon bald darauf einsetzenden Angriffe der ukrainischen Armee gegen den Osten des Landes.

Man braucht lediglich zwei Fakten zu betrachten, um einen Sinn in den Interessen der USA zu erkennen. Die gigantischen Schulden von mehr als 16 Billionen US-Dollar (zumindest offiziell) und die historisch hohe Förderung von Rohöl aus Quellen im eigenen Land. Mit der Ölkrise in den frühen 70-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde der Export von Rohöl aus den USA verboten. Dieses Gesetz wird bereits in einzelnen Schritten zu Fall gebracht.

Die USA suchen Absatzmarkt für ihren Überfluss an Rohöl

Durch die Förderung von Schiefer-Rohöl (Fracking) verfügen die USA über diesen wertvollen Rohstoff in großen Übermengen und könnte in der Welt gegen US-Dollar verkauft werden, sofern sich händeringende Abnehmer finden, oder eben „generieren“ lassen. Mit den Strafmaßnahmen gegen Russlands Wirtschaftssektor gehen die USA keinerlei Risiken ein. Die Folgen, den Schaden und die Kosten haben die Länder der EU, bzw. deren Bürger alleine zu tragen. Für Washington böte sich ein Embargo gegen Russlands Energiesektor glänzend an, eine große Nachfrage für die zum Verkauf bereitstehenden Energiequellen zu erzeugen.

Auch Russlands Geduld hat Grenzen – Womöglich zwischen Ukraine und Krim

Moskau hat sich trotz aller Provokationen und Sticheleien bis dato sehr besonnen verhalten und nichts von dem unternommen, das von den USA, der Nato und der gefügigen EU „prophetisch“ an die Wand gemalt wurde. Mit einem Vorrücken gegen die Krim würde aber das großzügig dimensionierte Fass im Kreml zum Überlaufen gebracht werden. Die Verzweiflung Poroschenkos spielt den USA für einen „gewünschten Deal“ wunderbar in die Karten.

Die Schwarzmeerhalbinsel ging medial in den Kriegswirren der Ukraine unter. Die Krim droht aber als Katalysator für die gesteckten Ziele der finanziell am Rande des Ruins stehenden USA zurückkehren.





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