Forderungsverzicht auf Griechenlandschulden – Debatten viel zu früh?

Griechenlandkrise-


Die Geldgeberländer werden auf Forderungen gegen Griechenland verzichten müssen. Ein erneuter Schuldenerlass gilt als unausweichlich. Doch der Zeitpunkt für eine Diskussion dürfte der Bundesregierung als etwas zu verfrüht erscheinen. Der Zeitraum nach der Wahl erschiene als geeigneter.

Debatten

Der Bundesregierung dürfte das Schuldenschnitt-Thema sehr ungelegen kommen

Bekannte Formeln werden neu hochgekocht

Die Diskussion um den Schuldenschnitt für Griechenland ist wie ein Eiertanz um das kleine Ein-mal-Eins. Der Gedanke, Griechenland könne mit seiner Schuldenquote von rund 160 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und den gegenwärtig desaströsen Entwicklungen der Wirtschaft, in absehbarer Zeit den Hals aus der Schlinge bekommen, ist realitätsfern. Soll das „Musterland“ der verschlungenen Hilfs-Milliarden mit Gewalt im Euroraum gehalten werden, dann ist der Schuldenerlass eine logische Konsequenz. Es dreht sich lediglich um den Zeitpunkt, wann auch die Politik den Schritt zur Wahrheit wagt.

Die erneute Betonung eines notwendigen Schuldenschnitts für Griechenland durch den Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, wird der Bundesregierung so nicht in den zeitlichen Ablauf passen. Nachdem die meisten privaten Gläubiger Griechenlands bereits die Schäfchen ins Trockene gebracht hatten und anschließend das Weite suchten, bleibt nur noch mehr eine Gruppe übrig, die einen Zahlungsausfall vermeintlich locker verkraften könnte. Das sind die Steuerzahler der Geldgeberländer. Deutschland steckt per Definition mit 27 Prozent am kräftigsten mit drin.
Die Bundesregierung und die Abteilung „Euro-Rettung“ unter der Federführung des Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble (CDU) wird darum bemüht sein, das Thema bis Ende September, Anfang Oktober möglichst flach zu halten. Fratzscher geht immerhin von einem Verzicht durch den deutschen Steuerzahler im zweistelligen Milliardenbereich innerhalb der nächsten Jahre aus.

Man kann sicher davon ausgehen, dass mit dem Abflauen der Sommerhitze eine erneute heiße Oktoberphase innerhalb der Eurozone einsetzen wird.

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