DGB fordert Arbeitsmarktreform – Zu viele unbezahlte Überstunden

Arbeitsmarkt-


Die Beschäftigten in der Bundesrepublik leisteten im Jahr 2015 rund 1 Milliarden unbezahlte Überstunden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert die Reformierung des Arbeitsmarktes, um der Arbeitszeitverdichtung entgegenzuwirken.

Vertragliche Arbeitszeit wird sehr oft überschritten

Industrie
Mehrarbeit wird nicht generell vergütet

Die Arbeitnehmer mit einer Vollzeitbeschäftigung waren 2015 durchschnittlich 41,4 Stunden in der Woche erwerbstätig. Der tariflich vereinbarte Wochenarbeitszeit betrug allerdings 37,7 Stunden. Lt. dem DGB-Index Gute Arbeit gaben 59 Prozent der befragten Beschäftigten an, länger als die vertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit tätig zu sein. Die Arbeitnehmer leisteten rund eine Milliarde unbezahlte Überstunden pro Jahr, davon leisteten 16 Prozent sogar mehr als zehn Überstunden pro Woche, so DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach.

Mehr als ein Viertel der Beschäftigten arbeiten auch am Wochenende oder abends.

Der inzwischen verfestigte Trend zu langen und atypischen Arbeitszeiten erforderte mehr Arbeitszeitsouveränität. Dazu gehörte eine verbesserte Erfassung der Arbeitszeit und eine vollständige Vergütung. Die Bereitschaft der Arbeitnehmer zu flexiblen Arbeitszeiten dürfe nicht länger zu unvergüteten Überstunden führen, so der DGB. Obwohl der Anteil der in flexiblen Arbeitszeitmodellen Beschäftigten bei 38 Prozent liege, sei die Zeitautonomie nur eingeschränkt gegeben. Mehr als die Hälfte (52 %) der Beschäftigten haben lt. DGB-Index Gute Arbeit nur geringen oder gar keinen Einfluss auf die Arbeitszeitgestaltung. Beim Arbeitsaufwand sind es sogar 65 Prozent.

Der DGB fordert mehr Mitbestimmung, ein Recht auf Log Off sowie regelmäßige Stresstests, um der hohen Arbeitszeitverdichtung entgegenzuwirken.


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