Deutsche haben zur EEG-Umlage offenbar die Nase voll

Netzentgeltbefreiung-


Die deutschen Bürger sehen es nicht mehr ein, ihre Schultern durch die Netzentgelt-Befreiung für stromintensive Gewerbe noch mehr belasten zu müssen. Die Mehrheit fordert eine gleichmäßige Belastung durch die vom EEG geregelte Ökostrom-Umlage.

Ökostrom-Umlage

Bürger-Unmut gegen „Totschlag-Argument“ Arbeitsplatzsicherung

Deutsche Steuerzahler werden an den Rettungsversuchen des Euros beteiligt, künftig werden Anleger für die Pleite ihres ausgesuchten Geldinstituts gerade stehen und Verbraucher dürfen die Stromkosten bezahlen, die sich die Energie-intensiven Konzerne per „Öko-Umlagen-Prinzip“ einsparen. Irgendwann ist die Haushaltskasse leer und selbst ein stoischer Hals ordentlich voll.

Die Ökostrom-Umlage ist in Deutschland zu einem Dauerbrenner geworden. Wenn die Masse der Kleinverbraucher die von den nicht mal so wenigen stromintensiven Gewerken eingesparten Stromkosten auszugleichen haben, dann ruft dieser Umstand irgendwann den Zweifel hervor, ob das System in dieser Form eigentlich noch tragbar ist. Die Betriebe halten sich bei der Antragsstellung nicht zurück, um die Stromkosten zu drücken. Für das Jahr 2014 gingen im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) von 2.367 Unternehmen Anträge für eine Stromkostenentlastung ein. Sollten sämtlichen Anträgen stattgegeben werden, müssten weitere rund 5 Milliarden Euro auf die „restliche“ Allgemeinheit abgewälzt werden.

Die Haushalte sowie mittelständischen Betriebe werden monatlich an die EEG-Umlage erinnert. Die einzelnen Bestandteile im „kWh-Einheitspreis“ werden in der Rechnung zwar nicht aufgeschlüsselt, aber die Endsumme unterm Strich ist in den letzten Jahren sehr spürbar angestiegen. Der Unmut zur Öko-Umlage scheint bei den deutschen Bürgern ebenso anzuwachsen.

EEG-Regelung wird von Deutschen mehrheitlich abgelehnt

Das Prinzip ist einfach. Große gewerbliche Stromverbraucher dürfen sparen, Kleinverbraucher müssen drauf zahlen. Die EEG-Umlage (Erneuerbare Energien Gesetz) mit dem Teil der Mehrkosten für entlastete Betriebe ist inzwischen bei 78 Prozent der Bürger ein Dorn im Auge. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts Forsa im Auftrag von Handelsblatt Online (Montag). Die Forderungen lauten, dass die stromintensiven Gewerke die vollständige Ökostrom-Umlage zu entrichten hätten, wie die Haushaltskunden auch.

Brüssel sieht mit Argus Augen auf die deutsche EEG-Regel
Die EU-Kommission ist über die Anmeldung von Bedenkung zu der Öko-Umlage längst hinaus. Im EEG-geregelten Kostenausgleich für die Netzentgelt-Entlastungen will Brüssel sogar einen Verstoß gegen das EU-Wettbewerbsrecht erkennen und strebt deren Beendigung an. Für die bisherigen Nutznießer droht sogar eine rückwirkende Nachzahlung in Millionenhöhe.

Durch die Entlastung von hohen Stromkosten durch die Energiewende soll die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Gewerke sichergestellt bleiben. Mitte Juli 2013 verteidigte der Chef der Industrie-Vertretung BDI, Ulrich Grillo, die derzeitige Regelung zur Ökostrom-Umlage. Eine Entlastung der Gewerbe hält Grillo für absolut notwendig. Die stromintensive Industrie würde über 900.000 Menschen beschäftigen und eine Abschaffung der Netzentgelt-Entlastung würde zu einer „schleichenden Abwanderung“ aus Deutschland führen. Es stünden „hundertausende“ Arbeitsplätze auf dem Spiel.

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