Atom-Ausstieg: Atommüll-Aufkommen offenbar grob unterschätzt

Energiepolitik-


Der hastige Ausstieg aus der Atomenergie zieht ein Atommüll-Problem mit sich. Wohin mit dem ganzen radioaktiven Material? Die Bundesregierung hat sich offenbar bei der zu bewältigenden Menge grob verschätzt.

Atomenergie

Die Energiewende zieht einen Rattenschwanz an Risiken und Kosten mit sich

Ausstieg aus der Atomenergie „unbedingt“, aber wohin mit dem ganzen Atom-Müll? Wenn Atommeiler und -kraftwerke abgeschaltet werden, müssen die „kochenden“ Brennstäbe irgendwo hin. Die Entsorgung bzw. Zwischen- und Endlagerung solcher Brennelemente sind ohnehin gern übersehene Posten, wenn es sich um die Aufstellung der Kosten für die Atomenergie dreht. Die Energiewende mit dem Abschalten sämtlicher Atomkraftwerke zum Ziel, wird das Aufkommen zu entsorgender Brennstäbe in die Höhe schnellen lassen.

Offenbar hat die Bundesregierung „irgendwann“ nach der hastigen Entscheidung für den Atom-Ausstieg auch mit einem höheren Aufwand für die Endlagerung solcher Brennstäbe gerechnet. Doch die Menge ist scheinbar völlig unterschätzt worden. Nun rechnet man mit einer „überraschenden“ Verdoppelung des radioaktiven Abfalls alleine für das bei Salzgitter vorgesehene Endlager innerhalb der nächsten Dekaden, so die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf einen Entwurf des „nationalen Entsorgungsplans“.

Die bisherigen Prognosen gingen von einem Volumen von 298.000 Kubikmeter radioaktiven Mülls aus. Diese stammten überwiegend aus den abgerissenen Atomkraftwerken. Inzwischen ist das voraussichtlich benötigte Volumen auf ca. 600.000 Kubikmeter angewachsen. Denn ein Ausstieg aus der Atomenergie zieht nicht nur das Stilllegen von Atommeilern mit sich, sondern auch anhängende Unternehmen und Systeme, die eine Urananreicherung zur Aufgabe haben. In der neuen Fassung des Entsorgungsplanes werden demnach auch die Bestände der Urananreicherungsanlage in Gronau einbezogen. Dort lagerte keine geringere Menge als rund 13.000 Tonnen radioaktives Material. Ein Bestand, der rund 100.000 Kubikmeter Atommüll-Volumen bei der Endlagerung beansprucht.

Ein weiterer Löwenanteil von rund 200.000 Kubikmeter werde durch bereits gelagerten Atommüll benötigt, der in dem zerfallenen Salzbergwerk bei Wolfenbüttel untergebracht ist.


Atomarer Müll hat je nach verwendetem spaltbarem Material eine Halbwertszeit von wenigen Monaten bis zu einigen tausend Jahren. Als Spaltprodukte werden u.a. Isotope eingesetzt, die eine Halbwertszeit von mehr als 15 Millionen Jahre aufweisen. Der Bundesregierung bleibt also noch sehr viel Zeit, um ein geeignetes und vor allem „totsicher beständiges“ Endlager für die Nachwelt ausfindig zu machen.

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