Seit Beginn 2015 geht Verfall der Rohölpreise munter weiter

Rohölmarkt Anfang 2015-


Der Verfall der Rohölpreise setzt sich seit Beginn 2015 munter fort. US-Öl WTI fiel deutlich unter 50 Dollar und Brent eilt eifrig hinter her. Während sich Verbraucher aufgrund billiger Treibstoff- und Heizölpreise die Hände reiben, drohen die Reibungspunkte zwischen den konkurrierenden Ländern zu überhitzen.

Altöl

Ölpreise sind seit September 2014 um rund 50% gefallen. Ende noch nicht in Sicht.

Die Öl-Länder fördern um die Wette – Preisverfall vorprogrammiert

Mit den Rohölpreisen ging es auch seit Beginn 2015 weiter steil abwärts. Am Dienstag entfernte sich die US-Sorte WTI von der 50-Dollar Marke noch weiter nach unten weg. Der Start in den Mittwoch zeigt einen Preis von gut 47,7 Dollar pro Barrel (159 Liter). Für die Nordsee-Ölsorte Brent geht es in die gleiche Richtung und bei einem gegenwärtigen Preis von 51,8 Dollar ist die 50-er Marke nicht mehr weit entfernt.

Saudi-Arabien, Russland, USA, Irak und nun auch Kanada. Alles große Erdölförderer, die sich darin einig sind, die Fördermengen nicht zu verringern, sondern sogar noch anzukurbeln. Die Angebotsmenge hat das Potenzial, die Märkte mit Öl zu überschwemmen, aber die durstigen Abnehmer sind aufgrund der global schleppenden Konjunktur nur rar vertreten.

Im September 2014 bewegten sich die Rohölpreise noch im Bereich von 100 Dollar. WTI hat bereits halbiert. Als wenn der Start ins Jahr 2015 für die Marktteilnehmer noch nicht schlimm genug gewesen wäre, scheinen die Preise noch für eine ganze Weile hoch motiviert abrutschen zu wollen.

Die Heizölkunden bemerkten den Preisverfall bereits sehr deutlich. In der Relation weniger ausgeprägt sanken die Preise aber auch an den Tankstellen. Ein Effekt, der auf den ersten Blick erfreulich erscheint, aber im chronischen Zustand zu unerwünschten Reaktionen führen könnte. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist aufgrund der niedrigen Inflationsrate in der Eurozone zu Gegenmaßnahmen genötigt. Weiter fallende Energiepreise wirken direkt „provozierend“.

Optimisten sehen in den niedrigen Rohölpreisen einen Anreiz für den erhofften Konjunkturaufschwung. Bisher sind die „Großbestellungen“ von Rohöl aber noch ausgeblieben. Vielmehr drohen aufgrund der eingestürzten Ölpreise verstärkte politische Spannungen. Länder wie der Irak oder Russland haben ihren größten Wirtschaftszweig im Energie- bzw. Öl-Sektor. Die Staatshaushalte geraten unweigerlich in eine noch schrägere Schieflage. Saudi-Arabien führt die Opec-Länder an und sieht sich im Preiskampf dem Widerstand weiterer Opec-Mitgliedsstaaten gegenüber.

Die gegenwärtige Preis- und Wirtschaftskrieg ist nicht mehr zu leugnen. Steigende Ölpreise wären durchaus in der Lage, politische und geopolitische Reibungspunkte zu entschärfen. Dies ist aber augenscheinlich nicht erwünscht.





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