Ölpreismanipulation? Ermittler filzen Ölkonzerne

Ölpreismanipulation-


Große Ölfirmen in drei Ländern der EU erhielten Besuch von den Ermittlern der EU-Kommission.
Im Mittelpunkt steht der Verdacht von Ölpreismanipulationen und missbräuchliche Ausnutzung der beherrschenden Marktstellung.

Razzien aufgrund erster Verdachtsmomente

Ölpreise
Ölpreise: Ging alles mit rechten Dingen zu?

Die Autofahrer in Deutschland haben es ja „schon immer gewusst“. Mit den Benzinpreisen stimmt etwas nicht und schon gar nicht, wenn bundesweite Ferien anstehen. Woher kennt der Rohölpreis die Ferientermine in Deutschland?

Das oft schleierhafte Schwanken der Ölpreise „a la Card“ ließ sich nie zufriedenstellend erklären. „Oberflächliche Anfragen“ bei den Ölmultis bezüglich der Ölpreisentwicklungen enthielten im Kern stets die Aussage, dass „alles in bester Ordnung“ wäre. Doch scheinen deren Beteuerungen an Gewicht verloren zu haben.

Die EU-Kommission ließ am Mittwoch die Räume von mehreren Ölfirmen in drei Ländern durchsuchen. Diese stehen bei der Brüsseler Kartellbehörde unter Verdacht, sich über sog. Preisagenturen abgesprochen zu haben. Der Ölpreis könnte manipuliert worden sein.

Genaue Angaben zu den Ländern, geschweige den betroffenen Öl-Unternehmen halten die Behörden noch unter Verschluss. Dennoch sollen lt. tagesschau.de (Dienstag) BP und Shell bereits bestätigt haben, dass auch bei ihnen Ermittlungen eingeleitet wurden. Erklärungen blieben aus, aber man „kooperiere umfänglich“.

Was der Libor an der Londoner Börse darstellt, repräsentiert auch die Angabe der sog. Preisagenturen. Auf der einen Seite ist des der Referenzzinssatz für den internationalen Zinsmarkt und auf der anderen Seite legt die Agentur den Basispreis für Ölprodukte fest. Auf diesen Wert gründen sämtliche Geschäftsabschlüsse in den Märkten für Ölprodukte und Derivaten. Es geht um Milliardensummen.

Im Fokus der EU-Kommission steht demnach die Preisfestlegung einer Reihe von Öl- und Biokraftstoffen. Zusätzlich besteht der Verdacht, dass die beteiligten Unternehmen andere Firmen davon abgehalten haben, an der Preisfestlegung über die Preisagentur teilzunehmen. Dies würden einen Verstoß gegen das Kartellrecht und ein Missbrauch der Vormachtstellung im Markt darstellen.

Verbraucher könnten bereits durch geringfügige Abweichungen bei der Basispreis-Festlegung für Ölprodukte enorm geschädigt werden. Dennoch betont die EU-Kommission, dass es sich bei den Durchsuchungen um die ersten Schritte der Ermittlungen handelte, bei denen erst einmal ein wettbewerbswidriges Verhalten festgestellt werden müsste. Derzeit gäbe es keine Erkenntnisse, ob die Firmen tatsächlich illegale Ölpreismanipulationen vornahmen.

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