Risiken einer Rezession bis Ende Januar 2017 gesunken

Konjunktur-


Die Risiken einer Rezession seien bis Ende Januar 2017 lt. IMK-Indikator weiter gesunken. Die Rechnung wurde allerdings vor dem Ausgang der Wahl des künftigen US-Präsidenten sowie die Bekanntgabe des eher mageren Wirtschaftswachstums im dritten Quartal 2016 aufgestellt.

Die Stimmung könnte binnen 24 Std. umgeschwenkt sein

Ampelsystem
Anfang November lag Rezessionsrisiko bei 7 Prozent

Der am Montag veröffentlichte Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung zeigt ein wiederholt gesunkenes Rezessionsrisiko für die deutsche Wirtschaft zum Zeitpunkt Anfang November 2016. Bis Ende 2017 zeige der IMK-Indikator die derzeit verfügbaren Daten über die aktuelle Wirtschaftslage.

Demnach sei die Wahrscheinlichkeit einer Rezession von 10,1 Prozent im Vormonat auf 7 Prozent gesunken. Das Frühwarnsystem nach dem Ampel-Prinzip habe sich angesichts der derzeitigen Lage für die kommenden Monate im „grünen Bereich“ stabilisiert. Die ersten Anzeichen für eine Rezessionsgefahr werden mit „Gelb“ angezeigt und beginnen bei 30 Prozent.

Die fortgesetzte Aufhellung der Stimmungsindikatoren sei der wesentlich positive Impuls gewesen, Peter Hohlfeld, IMK-Konjunkturexperte. Tendenziell seien darüber hinaus die Aufträge aus dem Ausland für das Verarbeitende Gewerbe weiter gestiegen. Der Trend der vergangenen Monate fand somit eine Fortsetzung.

Der Stichtag für die Datenermittlung lag jedoch vor dem Ausgang der Wahl des künftigen US-Präsidenten. Die kurzfristigen Effekte des Wahlausgangs zugunsten Donald Trumps seien nicht erfasst. „Die Reaktionen auf den Finanzmärkten waren ja aber auch erstaunlich moderat, sie hätten sich wohl in dem Ergebnis nicht stark niedergeschlagen“, so Hohlfeld.

Das IMK sieht durch die Indikatorwerte die bisherigen Prognosen für den Herbst als bestätigt. Für dieses Jahr erwarten die Konjunkturforscher ein Wirtschaftsplus um 1,9 Prozent und für das kommende Jahr ein Wachstum um 1,3 Prozent. Antreibende Kraft werde der private Konsum sein.

Der große „Unsicherheitsfaktor“ sei allerdings die in der Tat umgesetzte Politik des neuen Präsidenten der USA. „Sollte Donald Trump tatsächlich die protektionistischen Maßnahmen ergreifen, die er im Wahlkampf angekündigt hat, werden die USA zum Risiko für die weltwirtschaftliche Entwicklung“, so der IMK-Konjunkturexperte.

Die ersten Fakten, die womöglich eine Korrektur der Herbstprognosen erforderten, sind bereits einen Tag später eingetroffen. Am Dienstag meldete Destatis ein nach vorläufigen Berechnungen um 0,2 Prozent gestiegenen BIP-Wachstum im dritten Quartal 2016. Um 0,1 Punkte weniger als das IMK prognostizierte.


970x250

Schreibe einen Kommentar