Die Vermögenden verlassen Europa – Immobilienpreise bald am Kippen?

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Vermögende und Superreiche sind maßgeblich an der Immobilienpreisbildung beteiligt. Die im Bundesgebiet steil ansteigenden Preise für Wohnhäuser und Eigenheime könnten allerdings eine überraschende Wende erfahren, wenn nicht sogar kippen. Immer mehr Millionäre und Superreiche verlassen Europa und Deutschland dürfte keine Ausnahme bleiben.

Superreiche

Wohlhabende und Reiche ziehen samt ihrer Kapitals und Investitionsbereitschaft ab

Offenbar packen immer mehr Reiche und Super-Reiche Europas ihre „Sieben Sachen“ zusammen und verlassen den Kontinent samt Hab und Gut. Im vergangenen Jahr verließen rund 7.000 Millionäre (Vermögen mind. 1 Million US-Dollar) alleine die Stadt Paris, so die im März vom Analysehaus „New World Wealth“ veröffentlichte Studie.

Das Marktforschungsunternehmen hat die abziehenden Millionäre nach ihren Gründen befragt. Demnach sei die Angst vor religiösen Spannungen und Anschlägen die Hauptantriebsfeder, ebenso wie der wirtschaftliche Niedergang, wachsende Kriminalität und die Migrations-Krise.

Im Jahr 2015 verlor Frankreichs Hauptstadt 6 Prozent ihrer Millionäre. Aus Rom zogen rund 5.000 sehr Wohlhabende ab (-7%) und Athen wurde von rund 2.000 Reichen (-9%) verlassen. Die meisten der aus den europäischen Metropolen abgezogenen Millionäre zog es gen Großbritannien, Kanada, USA und Israel.

Nach Ansicht des Analysehauses wird sich die Fluchtbewegung der Millionäre bald auch auf andere europäische Länder ausweiten. Religiöse Spannungen nehmen bereits in Belgien, Schweden, in Großbritannien und auch in Deutschland zu.

Die im vergangenen Jahr festgestellte Abwanderung von Millionären aus Europa sei erst der Anfang.

Die Risiken einer Immobilienpreis-Blase könnten relativiert werden

Aus den angeführten Gründen abziehende Millionäre und Super-Reiche dürften relativ wenig Interesse darin zeigen, ihr Kapital weiterhin im Einzugsgebiet ihres ehemaligen Wohnsitzes in Immobilien zu investieren. Das Klientel steht eher auf der Vermieter- statt auf der Eigenheim-Seite. Während das vom normalverdienenden Arbeitnehmer erworbene Eigenheim in der Regel für Jahrzehnte mit einer Hypothek belastet ist, zieht der Vermögende vielmehr ein Immobilien-Schnäppchen an Land, um das „Beton-Gold“ nach Wertsteigerung mit entsprechendem Gewinn wieder abzustoßen.

Ziehen die Millionäre ab, begleiten sie Kapital und Investitionsfreude auf allen ihren Wegen und Domizilen. Das belegen auch die Immobilienpreise im beliebten „Flucht-Gebiet“ Australien. Lt. dem Global-House-Price-Index kletterte Australien im vergangenen Jahr im Ranking von vormals Position Sieben auf Position Vier. Die Preise für Immobilien kletterten teils im zweistelligen Prozentbereich nach oben. Die Immobilienpreise in Frankreichs Hauptstadt ging gleichzeitig leicht zurück.

Noch sorgen im Bundesgebiet steigende Einkommen und das historische Zinstief für einen äußerst lebhaften Immobilienmarkt. Die Gelegenheit, sich auf Dauer niedrige Bauzinsen zu sichern, dürfte angesichts der EZB-Geldpolitik noch eine Weile andauern, ebenso die vor allem in deutschen Metropolen steil nach oben eilenden Immobilienpreise.

Die Risiken einer Blasenbildung im deutschen Immobilienmarkt seien bereits sichtbar, aber zu einer echten, die Wirtschaft bedrohende Blase, dürfte es erst in ein paar Jahren kommen, so Jörg Krämer, Chef-Ökonom der Commerzbank. Derzeit könne Wohneigentum zu extrem günstigen Konditionen erworben werden und Investoren werden aufgrund der mangelnden lukrativen Alternativen in Immobilien getrieben. An der Nachfrage wird es somit auf kurz- bis mittelfristige Zeit nicht mangeln.

Der Wind im Immobilienmarkt dürfte jedoch mit dem verstärkten Abzug der Millionäre und Super-Reichen eine andere Richtung einnehmen.


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