Von Krankenkassen 2012 kaum Zusatzbeiträge und Prämien

Krankenversicherungen – Gesetzliche Krankenkassen-

Ein voller Gesundheitsfonds für die Krankenkassen im Jahr 2012 bedeutet nicht in jeder Hinsicht Vorteile für die Versicherten. Aus dem Vollen schöpfen zu können, nimmt den gesetzlichen Versicherern die Motivation für Wettbewerb und Effizienz.

Das Modell Zusatzbeiträge und Prämien würden Anreize für Wechselbereitschaft der Mitglieder schaffen.

Eine Top-Bilanzierung der Krankenkassen im laufenden Jahr 2011 heftet dem Jahreswechsel schon vorweg ein positives Vorzeichen an.

Volle Kassen lassen mehr Spielraum und Bewegungsfreiheit zu, können sich aber auch durchaus als ein Nachteil erweisen.

Noch 2008 lag der Unterschied zwischen der teuersten und günstigsten Krankenkasse bei rund 50,- Euro für einen Durchschnittsverdiener. Bis 2011 hat sich der Beitragsunterschied auf nur noch 20,- Euro reduziert.

Zu dieser Feststellung kommt Gesundheitsökonom Nicolas R. Ziebarth in einer Erklärung zum DIW Berlin. Für 2012 werden die Gesamtausgaben der Krankenkassen durch den Gesundheitsfonds vollständig gedeckt werden können.

Der Preiswettbewerb zwischen den gesetzlichen Versicherern ist im kommen Jahr voraussichtlich erstmal beendet. Vom Versicherten werden daher von fast allen Krankenkassen keine weiteren Zusatzbeiträge erhoben werden. Zwar kann sich das ab 2013 wieder ändern, dennoch fordert Ziebarth eine Schaffung von Anreizen, die den Wettbewerb wieder steigern sollten.

Für Krankenversicherte wird es nächstes Jahr sehr einheitlich werden

Kassenbeiträge 2012
GKV - Wettbewerb erwünscht

Von höchstens sechs der dezeit 153 gesetzlichen Krankenkassen werden 2012 Zusatzbeiträge erhoben. Eine bisherige Wechselbereitschaft der Versicherten wurde meist dadurch ausgelöst, dass erhebliche Preisunterschiede festzustellen waren.

„Zusatzbeiträge haben die Preise der gesetzlichen Krankenversicherer transparenter gemacht“, so die Gesundheitsökonomen Ziebarth, Peter Eibich und Hendrik Schmitz. Eine angekündigte Erhöhung der Zusatzbeiträge veranlasste die Mitglieder mit einem Wechsel entsprechend zu reagieren.

Vor der Gesundheitsreform waren die Gesamtkosten zur Krankenkasse durch schwer durchschaubare Beitragssatzunterschiede nur schlecht zu bestimmen. Für die Versicherten sind die Krankenkassen durch die Reform verbraucherfreundlicher geworden.

Der Einsatz von Zusatzbeiträgen und Prämien würde den Wettbewerb unter den Krankenversicherern wieder aufleben lassen. Die Ökonomen schlagen zur Schaffung entsprechender Anreize u.a. die Zahlungen aus dem Gesundeheitsfonds künftig auf 95 bis 98 Prozent der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenkassen zu begrenzen.

Eine Begrenzung der Zahlungen auf z.B. 95 Prozent statt der vollständigen Höhe der Gesamtausgaben, würde 2012 eine Finanzierungslücke von 15,- Euro monatlich pro Kassenmitglied hinterlassen. Die Krankenkassen wären dadurch zur Effizientssteigerung veranlasst, um keine Zusatzbeiträge erheben zu müssen.

Als Basis für diese Vorschläge dient die repräsentative Umfrage des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Noch 2010 hat jeder Zehnte die Krankenkasse gewechselt, da Zusatzbeiträge erhoben worden sind. Die Wechselbereitschaft hat sich nach der Gesundheitsreform sogar verdoppelt.

Zwei große Ersatzkassen, die DAK und die KKH-Allianz, haben aufgrund von Zusatzbeiträgen und höheren Versicherungskosten im Vergleich zu anderen Ersatzkassen, 7,5 Prozent ihrer Mitglieder verloren.

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Quelle: DIW Berlin
Barbara Helgason – Fotolia.com

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