Fusion PKV & GKV – Bürgerversicherung in der Schusslinie der Kritiker

Krankenversicherungen-


Die Bezeichnung „Bürgerversicherung“ suggeriert ein ausgeglichenes Konzept, welches der breiten Masse zum Vorteil erscheint. Eine „Zweiklassen-Medizin“ soll mit der Zusammenlegung von PKV und PKV aus der Welt geschaffen werden. Dennoch scheint sich hinter diesem Etikett ein „Schildbürgerstreich“ zu verstecken, der den Großteil der Versicherten vor bösen Überraschungen stellen könnte.

Massive Mehrbelastungen durch die Bürgerversicherung?

BürgerversicherungBürgerversicherung könnte zu bittere Pille werden

Die sog. Bürgerversicherung beschreibt die Zusammenlegung der Privaten Krankenversicherung (PKV) mit den Gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Noch steckt diese Idee in den Kinderschuhen der Vordenker, wird aber bereits von Kritikern förmlich in der Luft zerrissen. Klar auf der Hand liegt die „konsequente“ Ablehnung der Privatkrankenversicherer und vor allem der Ärzte.

Die von SPD, Grüne und den Linken propagierte „gesetzliche Bürgerversicherung“ würde lt. einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung jedoch bereits während des ersten Jahres ihrer Einführung rund 50.000 Arbeitsstellen vernichten, insgesamt sogar bis zu 100.000 Arbeitsplätze. Der Grundgedanke, eine „Zwei-Klassen-Medizin“ in Deutschland abzuschaffen, würde einschneidende Konsequenzen für den Arbeitsmarkt innerhalb dieser Branche haben.

Das Berliner IGES Institut sieht mit der Umsetzung der Bürgerversicherung zusätzliche Auswirkungen, die einer massiven Umverteilung gleichkommen würden. Demnach müssten Privathaushalte mit einem hohen Einkommen mit jährlichen Mindereinkommen von bis zu 8.000,- Euro (vom Nettoeinkommen) rechnen. Lediglich die untere Einkommensgruppe würde mit bis zu 260,- Euro jährlich entlastet werden. Zusätzlich würden die Aufwendungen durch Steuergelder angehoben werden.

Haushalte mit einem Einkommen ab 78.000,- Euro pro Jahr würden um 10% höher belastet werden. Auch die Einkommensgruppe zwischen 24.000,- und 50.000,- Euro pro Jahr müsste mit einer Mehrbelastung von bis zu 4% rechnen. Eine Entlastung von rund 2% würde die Einkommensgruppe bis 18.000,- Euro / Jahr betreffen.

Ärzte fürchten um ihre Honorare
Die Bürgerversicherung würde den Ärzten vor Mindereinnahmen stellen. Der Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstelle (PVS) schätzt den Einkommensverlust auf ca. 5,38 Milliarden Euro pro Jahr. Eine Kompensation der Mindereinnahmen ließe sich über andere Stellen kaum realisieren. Eine Zusammenlegung der PKV und GKV würde somit bei allen niedergelassen Ärzten zu hohen Verlusten und bei Fachärzten sogar zum Entzug der Existenzgrundlage führen.

Gegen die hohen Versicherungsbeiträge müsse etwas unternommen werden, dies stünde außer Frage, aber das Konzept der Bürgerversicherung sei äußerst kritisch zu betrachten, so Ozan Sözeri von
WIDGE.de. Der massive Abbau von Arbeitsstellen in der Branche der Krankenversicherungen, hohe Verluste bei den Ärzten sowie eine erhöhte Steuerbelastung bei der gesamten Bandbreite der Bevölkerung, könne nicht die Lösung sein. Sözeri schlug die Einführung staatlicher Prüfinstanzen vor, die dabei helfen, die Beitragskalkulationen im Sinne der Versicherungskunden seriöser zu kalkulieren. Dazu müssten die Versicherungsgesellschaften jedoch sehr viel transparenter als bisher arbeiten, so der Gründer und Geschäftsführer von WIDGE.de.


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