Gesunkene Wechselbereitschaft zur PKV: Ab 2015 Trendwende möglich

PKV vs. GKV-


Die Kassenmitglieder zeigten in den vergangenen Jahren eine immer geringere Bereitschaft zum Wechsel in eine Privatkrankenversicherung. Ende 2014 könnte mit dieser Entwicklung jedoch Schluss sein. Neu gestaltete Zusatzbeiträge für Kassenmitglieder wird voraussichtlich die Attraktivität einer PKV wieder anheben.

Gesundheitswesen

Eine Verschiebung im stets teurer werdenden Gesundheitswesen spielt der PKV in die Hände

Die Anzahl der „Überläufer“ von der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) zur Privat Krankenversicherung (PKV) ist in den vergangenen Jahren drastisch gesunken. Da wo die Bedingungen als günstiger erscheinen zieht es den Verbraucher in der Regel hin. Die Gesetzlichen scheinen im Augenblick „fette Zeiten“ zu durchleben und den Privatversicherern hängen die beständigen Beitragserhöhungen in den vergangenen Jahren als Gegenargument zu den höheren Gesundheitsleistungen an.

Vor zehn Jahren wechselten lt. den Angaben des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) rund 360.000 gesetzlich Versicherte innerhalb eines Jahres zur PKV. Im Jahr 2012 waren es nur noch 160.000, weniger als die Hälfte. Offenbar können die Hauptargumente einer Privatkrankenversicherung, wie u.a. verbesserter Service und Gesundheitsleistungen weit über den Standard einer Gesetzlichen hinaus, nicht ausreichend überzeugen. Der Faktor Beitragshöhen und deren weiteren Anhebungen in den kommenden Jahren dürften zu den größten Hemmschwellen für den Wechsel von der GKV zur PKV geworden sein.

Die Privatversicherer hatten durch die Gestaltung ihrer Prämien bereits für ausreichend Diskussionen gesorgt. Einige Gesellschaften erhöhten drastisch, andere wiederum verzichteten zum Jahresende auf Beitragserhöhungen, um nur ein Jahr später die Prämien sehr viel deutlicher anzuheben. Kritiker werfen den Privatversicherern einen Mangel an Transparenz vor. Dazu gehörten auch manche als „schleierhaft empfundene“ Verteuerungen in Verbindung mit der Unisex-Umstellung Ende 2012.

Ein Ansatz für die Steigerung der Wechselbereitschaft von Kassenmitgliedern wurde Mitte 2013 vom Verband der Privaten Krankenversicherungen vorgeschlagen. Mit der Absenkung der Versicherungspflichtgrenze würde eine Hürde zur Privatversicherung gesenkt werden.

Finanzielle Vorteile der GKV sind lediglich temporär

Das Argument vermeintlich geregelter Beitragshöhen spricht für eine gesetzliche Krankenversicherung. Im Jahr 2014 spricht noch alles für den Verbleib in der Krankenkasse. Die Geldtöpfe quellen förmlich über und zahlreiche Kassen schütten satte Prämien an ihre Mitglieder aus. Die Zeiten des Überflusses sind allerdings begrenzt.

Die finanzielle Situation bei den gesetzlichen Versicherern kann bereits im Jahr 2015 ins genaue Gegenteil umkehren. Die Bundesregierung plant darüber hinaus, den Krankenkassen für die Erhebung von Zusatzbeiträgen ein flexibles Instrument in die Hand zu geben. Zusätzlich sollen zusätzliche Beiträge von den Mitgliedern nicht mehr als eine Pauschale sondern einkommensabhängig gestaltet werden. Angestellte mit einem höheren Einkommen müssten in diesem Fall entsprechend tiefer in die Tasche greifen. Kassenmitglieder können ab nächstes Jahr sogar mit jährlich steigenden Beitragserhöhungen rechnen.

Privatversicherungen werden ins „bessere Licht“ gerückt

Der Trend ist erkennbar. In den vergangenen Jahren rutschte die Attraktivität einer PKV gegenüber den Gesetzlichen merklich ab. Die Kassenmitglieder quittierten diese Entwicklung mit einer gesunkenen Wechselbereitschaft zur Privatversicherung. Das Preisgefüge im gesamten Gesundheitssystem wird wie bisher weiter ansteigen. Mit den erwarteten Finanzierungslücken im Gesundheitsfonds und der „großzügigeren“ Gestaltungsmöglichkeit für Zusatzbeiträge in der GKV dürften die Privatversicherer künftig wieder verstärkten Zuspruch erhalten. Der nach wie vor deutlich bessere Leistungsumfang einer PKV rückt in den Vordergrund.

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