Gesetzl. Krankenversicherungen: 600 Mio. Plus im 1. Halbjahr 2016

Gesundheitswesen-


Dickes Plus von rund 600 Millionen Euro bei den gesetzlichen Krankenversicherungen im ersten Halbjahr 2016. Die Krankenkassen profitierten von einem deutlichen Plus aufgrund „weniger angestiegenen Ausgaben“.

Gewinne
Zuflüsse auch bei den Finanzreserven

Die gesetzlichen Krankenversicherer (GKV) konnten sich über mangelnde Geldzuflüsse im ersten Halbjahr 2016 nicht beschweren. Die Kassen schlossen bis Ende Juni 2016 mit einem üppigen Plus von 600 Millionen Euro ab. Nicht eine Kassenart tanzte aus der Reihe, die Überschüsse durchziehen die ganze Palette. Ein Grund für das dicke Plus seien u.a. die im Vergleich zu vergangenen Jahren weniger stark angestiegenen Ausgaben, wie das Bundesgesundheitsministerium (BMG) aufzeigte.

Nach den vorläufigen Berechnungen nahmen die Krankenkassen im ersten Halbjahr 2016 111,6 Milliarden Euro ein. Die Ausgaben summierten sich auf insg. 111,0 Milliarden Euro. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum hat sich die finanzielle Entwicklung der gesetzlichen Krankenversicherer fast vollständig umgedreht. Im ersten Halbjahr 2015 fuhren die Kassen ein Defizit von rund 500 Millionen Euro ein.

Keine Kassenart fuhr in den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 ein Defizit ein. Das mit Abstand größte Plus erreichten die Ersatzkassen mit 598 Millionen Euro.

Damit bauten die Krankenkassen ihre Reserven nach eine Phase der Abflüsse wieder auf. Das BMG bezifferte die Finanzreserven der Krankenkassen auf 15,1 Milliarden Euro, nach 14,5 Millarden Euro zum Jahresanfang.

Ausgaben weniger angestiegen als bisher

Pro gesetzlich Versicherten stiegen die Ausgaben im ersten Halbjahr 2016 um 3,2 Prozent. Damit befand sich der Anstieg der Ausgaben unter den Werten vom vergangenen Jahr. Den größten Einzelposten bei den Ausgabenanstiegen nahm mit 8 Prozent der Bereich für häuslichen Behandlungs- und Krankenpflege ein. Die höchsten Ausgaben in absoluten Zahlen verbuchte wie auch in den vorherigen Erfassungszeiträumen der Bereich Behandlungen im Krankenhaus. Die Kosten beliefen sich im ersten Halbjahr auf 36,1 Milliarden Euro.


Der Posten „weniger angestiegene Ausgaben“ mag seinen Beitrag für den hohen Überschuss geleistet haben. Die von Arbeitnehmern allein zu tragenden Zusatzbeiträge (derzeit im Schnitt 1,1%) scheinen ihre Wirkung nun sehr eindrucksvoll zu entfalten.


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