Dauerhafte Abschaffung Roamingkosten in EU wohl geplatzt

Roaming-Gebühren-


Aus einer dauerhaften Abschaffung der Roamingkosten innerhalb der EU wird voraussichtlich nichts werden. Die Pläne sind geplatzt. Die EU-Kommission wartet nun mit einem neuen Vorschlag auf, der sich von dem im vergangenen Jahr grundlegend unterscheidet. Es soll lediglich ein Kontingent von 90 Tagen Roamingkosten-Befreiung pro Jahr zur Verfügung stehen.

Dauerhafte Abschaffung Roamingkosten wohl passé

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EU-Kommission überlegte es sich anders

Die EU ist offenbar angesichts der starken Lobby-Arbeit der großen Mobilfunkunternehmen eingeknickt. Die ursprünglichen Pläne einer EU-weiten Abschaffung von Roaming-Gebühren sind über den Haufen geworfen worden. Die Roamingkosten sollen nun nicht mehr gänzlich wegfallen, sondern nur noch zeitlich begrenzt auf 90 Tage, wie Spiegel Online (Montag) berichtete. Im vergangenen Jahr beschloss die EU-Kommission die Abschaffung der Roamingkosten für Gespräche und Datennutzung im Ausland innerhalb der EU. Das EU-Parlament stimmte bereits zu.

Eine Hintertür wurde allerdings offengehalten. Diverse Einschränkungen galten als eine mögliche Option. Die EU-Kommission schlüpfte nun durch diese Hintertür und legt überarbeitete Vorschläge vor.

Innerhalb der EU sollen demnach die Nutzer von Handys und Smartphones nicht dauerhaft von Roamingkosten befreit werden, sondern nur für 90 Tage pro Jahr. Diese Regelung soll nach derzeitigem Stand ab Juli 2017 gelten.

Bei dieser Regelung nimmt die EU-Kommission an, dass das Kontingent von 90 Tagen pro Jahr für private und geschäftliche Nutzer in der Praxis ausreichend sei. Die Mobilfunkbetreiber sollen ein Einwählen im Heimatnetz nach 30 Tagen im Ausland verlangen können. Für Kunden von mobilen Flatrate-Tarifen soll vor dem Einsetzen der Roamingkosten mindestens der durchschnittliche Verbrauch des gewählten Tarif-Pakets zur Verfügung stehen.

Begründung für diesen „Schwenk“: Es soll verhindert werden, dass Kunden zu einem günstigeren Mobilfunkanbieter im Ausland wechseln und dort einen Vertrag abschließen. Auf lange Sicht führte dies lt. EU-Kommission zu steigenden Preisen.


Damit wäre dem Stichwort „Globalisierung für verbesserten Wettbewerb“ ein weiteres Stück der Boden entzogen.


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