Renditen 10-jährige Bundesanleihen nun negativ

Bundesanleihen-


Das negative Vorzeichen bei den Renditen der Bundesanleihen ist bereits ein gewohntes Bild. Zumindest war dies bis zu den 9-jährigen Anleihen der Fall. Die Investoren müssen nun für die 10-jährigen „Schatzbriefe“ ebenfalls Geld mitbringen, statt auf Zinsgewinne zu hoffen. Leidtragende werde die „kleinen Sparer“ sein.

Vermögensumverteilung
Sicherheitsbedürfnis hat seinen Preis

Wer in einer sicher geglaubten Burg sitzt und vermeintlich vor Sturm und anderen Unbehaglichkeiten geschützt ist, sitzt am Ende doch in der Falle, aus der es kaum mehr ein Entrinnen gibt. Die Bundesanleihen gelten nach wie vor als ein sicherer Hafen für „flüchtige Investoren“. Schon kurz nach der Wandlung der Bankenkrise in eine globale Finanzkrise rannten die internationalen Kapitalüberbringer der Finanzagentur GmbH die Türe ein, um ihnen die Bundesanleihen aus den Händen zu reißen. Der Preis: Fallende Renditen und zwar ins Bodenlose.

Mit dem Fortschreiten der massiven „Unregelmäßigkeiten“ in den Finanzmärkten und tatkräftiger Unterstützung durch die Europäische Zentralbank (EZB) fielen die Renditen der Bundesanleihen der Reihe nach unten ab. Die Null-Grenze wurde dabei fließend überwunden, von den Bundesanleihen mit den kurzen Laufzeiten zuerst. Wer als (verzweifelter) Anleger, bzw. Geldgeber noch ein paar Krümel Renditen erwartete, musste bis dato bei den 10-jährigen Laufzeiten einsteigen. Für alles was vorher fällig wird, musste der Investor eine „Gebühr“ bezahlen.

Die Bastion der 10-jährigen Bundesanleihen ist mit dem heutigen Dienstag ebenfalls gefallen. Die Rendite sank erstmals auf unter null Prozent. Kurz vor Mittag lag der Zinssatz für die 10-Jährigen bei rund -0,03 Prozent.

Negativrenditen bei 10-jährigen Bundesanleihen – Ja und?

Für so manchen sich von den „Bundesschatzbriefen“ fernab befindlichen Sparer ist dieses Abrutschen in den Bereich der Negativrenditen vielleicht egal, aber dies sollte es nicht. Die Renditen der Bundesanleihen gelten neben dem Leitzins als ein weiterer wichtiger „Orientierungspunkt“ für die Ausgestaltung der Zinssätze für Tagesgeldkonten, Festgeldanlagen und Co. Die Zinsen der kleinen Sparer werden somit weiter fallen, damit die Groß-Investoren einen sicheren Anlegeplatz erhalten.

Der Druck auf die Renditen der Bundesanleihen dürfte angesichts der EZB-Geldpolitik und dem bevorstehenden Referendum in Großbritannien über den Verbleib in der EU („Brexit“) weiter ansteigen. Wenn die Unsicherheiten ansteigen, wächst auch die Nachfrage nach (vermeintlich) sicheren Inseln und das drückt den „Preis“.


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