Private Goldvorräte sind in Banken nicht mehr sicher

Investition Gold-


Wer seinen Glauben in die langfristige Stabilität der „Papierwährung“ Euro schwinden oder gar deren Fortbestand bereits in absehbarer Zeit für beendet sieht, neigt oft dazu, seine Werte in Edelmetalle, bevorzugt in Gold zu speichern. Dem physischen Edelmetall sollte jedoch dem Papier unbedingt der Vorzug gegeben werden und die jüngsten Entwicklungen in einem niederländischen Kreditinstitut zeigen deutlich, dass Goldmünzen und / oder Goldbarren am besten in einem sicheren Ort außerhalb der Bank aufzubewahren sind.

Goldvorräte sind auch in Banken nicht mehr sicher

Gold-Werte
In Gold gespeicherte Werte sicher aufbewahren

Gold ist nicht gleich Gold und ein ebenso eminent wichtiger Unterschied liegt im Ort der Aufbewahrung. Wer als Privatanleger das letzte Quantum Vertrauen in die Währung verloren haben sollte, sucht zur meist alternative Wege, um sein Vermögen abzusichern. Sei es Sachwerte wie u.a. Immobilien oder wertvolle Kunstgegenstände oder eben das „traditionelle“ Edelmetall Gold.

In Teufels Küche könnte jedoch derjenige Anleger kommen, der im sicheren Glauben in Gold investiert und dafür Zertifikate ausgehändigt bekommt, bzw. diese in seinem Depot einlagert. Diese „Belege“ sind jedoch nur aus einem Stück Papier, das nichts Weiteres als ein „Lieferversprechen“ darstellt und dem Investor am Ende lediglich eine Hand voll Forderungen hinterlassen könnte. Der Wert wäre dahin, verpufft und wahrscheinlich ohne jeglichen Ersatz auch in die Zukunft hinein.

Gold und andere Edelmetalle waren noch nie als Anlagen geeignet, die Renditen in Form von Zinsen versprachen, schon gar nicht die eines Festzinskontos. Das Argument „Gold werfe keine Zinsen“ ab ist darüber hinaus nur noch bedingt gültig, da die realen Zinsen der klassischen Anlagen, besonders Tagesgelder, inflationsbereinigt bereits mit einem negativen Vorzeichen „geschmückt“ sind.

Das gelbe Edelmetall diente bisher überwiegend zum Erhalt der Werte, zur „zeitlichen Überbrückung“ der größten Marktverwerfungen und aller Wahrscheinlichkeit nach, wird Gold auch in Zukunft diese Eigenschaften beibehalten. Alleine das umfangreiche Aufstocken der Goldreserven sämtlicher wichtiger Notenbanken (Schwellenländer) dieser Welt sollte als ein starkes Indiz dafür verstanden werden.

Zumindest ist der Goldkurs, egal ob steigend oder fallend, gegenüber eine Währung (Dollar, Euro) immer nur relativ zu betrachten. Ein rapide ansteigender Goldkurs könnte ebenso gut ein Zeichen für eine massive Geldentwertung darstellen. Für die Investition in Gold bedarf es einer gewissen Loslösung von der meist „festbetonierten“ Sichtweise einer Währung. Sollte eine Währung z.B. in eine Hyperinflation stürzen, steht dem rasanten Geldwertverfall ein explodierender Goldpreis gegenüber. Aber ebenso explosionsartig verteuern sich alle Waren und Dienstleistungen.

Nachdem jedoch die Währung vollständig in sich zusammen gebrochen ist, entfaltet der Goldvorrat seine realen Vorteile. Der bisherige Wert bleibt quasi „gespeichert“ und kann in die Zukunft mitgenommen werden, egal ob es in einer neuen Währung münden wird, oder Glasperlen und glitzernde Steine als neues Tauschmittel akzeptiert werden. Selbst dann bliebe Gold das Ass im Ärmel.

Wer sich also für Gold als Wertbewahrer eines Teils seines Vermögens entscheidet, sollte es in die Hand nehmen können, sprich „echtes Metall“ in Form von physischem Gold. Zertifikate würden ihre Gültigkeit nur solange behalten, bis eine implodierte Währung auch das Geld- und Bankensystem mit in die Tiefe gerissen hat.

Wohin mit dem Gold?
Die Vorteile, besser die einzig richtige Wertsicherung ist somit das physische Gold, aber wohin damit? Je nach investierter Geldmenge können es mehrere hundert Gramm, etwas weniger, oder auch im Kilo-Bereich sein. Der vermeintlich sicherste Aufbewahrungsort ist ein Schließfach bei der Bank. Doch die „Rettung“ Zyperns hatte eindrucksvoll gezeigt, wie eine Bank auch über das lange Wochenende hinaus auf die Schnelle geschlossen bleiben kann. Der Goldeigentümer steht vor verschlossenen Türen und kann nur seine Ansprüche äußern. Die bisherigen Vorgänge in der EU zeigen deutlich, dass Willkür längst kein theoretischer Begriff mehr ist.

Nach der „guten alten Goldgräber-Stimmung“ bleibt nur noch die Aufbewahrung von Goldbarren oder -Münzen an einem sicheren und geheimen Ort. Ob es der versteckte Tresor hinter dem Gemälde der Schwiegermutter, oder eine mit Öltuch ausgelegte eingegrabene Holzkiste im Garten ist, der Zugriff sollte zu jeder Zeit gegeben sein.

Banken können das eingelagerte Gold schlicht „konfiszieren“
Die niederländische ABN AMRO Bank zeigte deutlich, wie es Goldinvestoren ergehen kann, die ihr in Gold investiertes Kapital im guten Glauben bei der Bank einlagerten. Durch die simple Änderung der allgemeinen Geschäftsbedingungen wird die künftige Herausgabe des bereits eingelagerten Goldes schlicht verweigert und dafür ein Geldwert zugesprochen. Die Eigentümer haben von einem Tag auf den anderen keinen Zugang zu ihrem Goldvorrat mehr, Punktum. Ein Rundschreiben an die Kunden mit den entsprechenden Hinweis ging am 01. April 2013 raus.

Mit der ABN AMRO handelt es sich nicht – wohlgemerkt – um eine vermeintlich kippende Bank in eines der südlichen Euro-Länder, sondern um die größte Bank in den Niederlanden. Ein Euro-Staat das von den Ratingagenturen derzeit noch mit einem Triple-A geführt wird.

Bild: tarifometer24.com

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