Ökonomen warnen vor Negativzinsen und Leitzinsabsenkung

Finanzkrise-


„Starke Finanzinstrumente“ nennt es die EZB, als einen „symbolischen Charakter“ bezeichnet es der Chef des DIW. Negativzinsen schaden nur die Sparer, so die Warnung des Chefs vom Münchner ifo Institut. Der Einsatz von Strafzinsen für Banken und niedrigere Leitzinsen wird immer wahrscheinlicher.

Sparer

Der Blick innerhalb der Eurokrise konzentriert sich zunehmend auf die Einlagen der privaten Sparer

Leitzinsabsenkungen und Negativzins treffen den Sparer

Im Zuge der (verzweifelten) Rettungsmaßnahmen für die Gemeinschaftswährung Euro sowie den Versuchen, die inzwischen dauerhaft in der Krise befindlichen EU-Länder auf die Beine zu helfen, rücken die nächste Absenkung der Leitzinsen sowie ein Strafzins in der Eurozone immer näher.

Die Erfolgsmeldungen im Kampf gegen die Staatsschulden- und Finanzkrise – die Bankenkrise als finaler Auslöser – hatten bisher nur selten etwas mit realen Fakten zu tun. Für den vermeintlichen Überschuss in Griechenlands Haushalt war die „abenteuerliche Beugung der Bilanzzahlen“ eine „alternativlose“ Voraussetzung.

Wenn Brüssel und EZB ihre Instrumente ins Spiel brachten, dann nur um den Finanzmarkt, sprich die Banken zu stabilisieren. Doch die jüngste Furcht vor einer Deflation in der Währungsgemeinschaft ist ein Beleg für das bisherige Versagen aller politischen und monetären Eingriffe. Die Geldhäuser nahmen die Geldschwemme der EZB dankend an, hielten sich aber mit der Weitergabe des Kapitalstroms weitgehend zurück. Die reale Wirtschaft sitzt auf dem Trockenen, von den Bürgern ganz zu schweigen.

Nun erwägt die Euro-Notenbank die Einführung von Negativzinsen, bzw. Strafzinsen für das von Geldhäusern deponierte Kapital. Die EZB könnte von den Kreditinstituten eine „Gebühr“ für die Einlagen verlangen. Das Ziel: Die Banken sollen davon absehen, ihre überflüssigen Milliarden bei der Notenbank zu parken und diese lieber an die Wirtschaft weiter reichen.

Doch sollten Negativzinsen eingeführt werden, so träfe es nicht die Banken sondern viel mehr die Sparer, so die Warnung vom Chef des Münchner ifo Instituts, Hans-Werner Sinn zur Wirtschaftswoche. Der Zins würde noch weiter unter die Inflationsrate gedrückt werden.

Der Leitzins in der Eurozone befindet sich derzeit auf dem historisch tiefen Wert von 0,25%. Sparer und Anleger erhalten für ihre Einlagen kaum noch Zinsen, die wenigstens den Geldwertverlust (Inflation) ausgleichen könnten.

Auch Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigte sich skeptisch zu den Negativzinsen für Einlagen bei der Notenbank. Die schleppende Kreditvergabe werde auf diesem Weg kaum in Bewegung kommen. „Es ist eher als symbolische Geste zu verstehen“, so Fratzscher zum Magazin.





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