Commerzbank: Goldpreis neigt zur Aufwärtsbewegung

Prognose Goldpreis 2013-


Nach sehr wechselhaften Bewegungen zum Goldkurs, sogar mit einem zwischenzeitlichen Einbruch, sieht der Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank das gelbe Edelmetall sich zukünftig dennoch auf einen stabilen Aufwärtskurs bewegen. Das EU-Schuldenkrisenmanagement sowie das Verhalten der Zentralbanken der Euro-Zone und den Schwellenländern würden für eine beständige Nachfrage sorgen.

Mehrere Faktoren sprechen für einen Goldkurs in Aufwärtsbewegung

Goldpreise 2013
Goldpreisentwicklungen 2013

Die Schuldenkrise sei bis heute nicht gelöst sondern lediglich überdeckt und aus diesem Grund sieht Eugen Weinberg, Leiter Rohstoff-Research der Commerzbank, zum Goldpreis „klar mehr Aufwärts- als Abwärtspotenzial“. Im Gespräch mit der WirtschaftsWoche (WiWo) (Dienstag) erklärte der Rohstoffexperte die zu erwartenden Entwicklungen und deren Hintergründe zum zukünftigen Goldkurs.

Demnach stellt Weinberg die Chancen auf einen steigenden Goldkurs dadurch heraus, dass die Problemlösungen der Krise offensichtlich weder von den Spaniern, noch von den USA durch Sparmaßnahmen, sondern in der Schaffung von Liquidität gesucht werden. Durch Einsparungen in den Ausgaben werde kein Gold benötigt, sehr wohl jedoch für die Auswirkungen durch die zur Verfügungstellung von billigem Geld für die Anleger. „Die Inflation wird so sehr in die Höhe schnellen, dass die Goldpreise ansteigen. Einen Rückgang der Goldpreise werden wir erst wieder sehen, wenn die Realzinsen -also nach Abzug der Inflation – irgendwann wieder positiv sind“, so Weinberg zur WiWo.

Wer sein Geld in Euro anlegt, wird einen garantierten Kaufkraftverlust erleiden müssen, so der Commerzbank-Experte. Positive Zinsen werden weder im nächsten noch im darauf folgenden Jahr zurück kommen. Anleger hätten es stets mit einer höheren Inflation als die Renditen zu tun. Selbst durch die Wahl von alternativen Währungen würde es kaum zu wenigstens einem Werterhalt kommen können. Weinberg rechnet aus diesem Gründen nicht mit einem Rückgang der Nachfrage für Gold.

Zu früheren Zeiten hätten die Zentralbanken das Gold gemieden, da es „keine Zinsen bringe“. Inzwischen sind jedoch andere Währungen unsicher geworden und bringen ebenfalls keine Zinsen mehr ein, erklärte Weinberg der WiWo. In den meisten Regionen sei die Realverzinsung bereits im negativen Bereich und aus diesem Grund werde wieder zu Gold gegriffen. Das Edelmetall diene zur Absicherung, als Alternativanlage, als alternative Währung und ggfs. auch für eine Spekulation, so der Rohstoffexperte und fügte hinzu, „und wer einmal Gold als ETC oder ETF gekauft hat, trennt sich nur schwer davon“.

Krisenländer werden das Gold kaum veräußern
Weinberg sieht mehrere Gründe die dafür sprechen, dass Krisenländer davon absehen werden, ihre Goldreserven aufzugeben. Einmal hätte der Erlös aus dem Goldverkauf kaum einen Einfluss auf die Verpflichtungen, da diese im Verhältnis viel zu hoch sind. Griechenland hätte das Geld aus dem Goldverkauf bereits nach einem halben Jahr aufgebraucht, da das Land nach wie vor mit Verlusten haushaltet. Darüber hinaus stünden die Zentralbanken nach dem Goldverkauf vor der Frage, womit diese eine eigene Währung nach dem Euro-Austritt aufbauen sollten. Einen weiteren Faktor der dagegen spricht, dass Krisenstaaten ihr „Tafelsilber“ verkaufen, sieht Weinberg in der sonst offenbaren Verzweiflungstat. Das würde die Renditen für Staatsanleihen in die Höhe treiben und die gesamte Zinsbelastung entsprechend anheben.

Das mögliche Aufwärtspotenzial für den Goldkurs würden die Schwellenländer noch zusätzlich hervorheben. Diese werden weiterhin jährlich viele Tonnen Gold kaufen und somit eine beständige Nachfrage auslösen. Bereits dieser Faktor müsste Auslöser genug sein, um den Goldpreis wenigstens auf einem stabilen Kurs zu halten, so Weinberg zur WiWo.

Bild: tarifometer24.com

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