Aktien und Sparkonten bilden inzwischen Risiko- Schnittmengen

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Langsam scheint es immer mehr Sparern in Deutschland zu dämmern, dass die vermeintlichen Sicherheiten der „üblichen“ Anlagekonten bei näherer Betrachtung bereits tiefe Risse bekommen haben. Tages- und Festgeldkonten galten als sicher und der Wertpapierhandel als risikoreich. Doch die Bankenrettungs-Politik hat bereits für tiefgreifende Schnittmengen gesorgt.

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Verluste oder Renditen? So langsam muss mit der Tradition gebrochen werden

Das Zins-Dauertief im Euroraum hat sicher schon den einen und anderen konservativen Anleger dazu verleitet, die Fühler in andere Finanzmarkt-Reviere auszustrecken. Das frei betretbare „Spielfeld“ der Finanz-Jongleure ist auch für die „einfache Privatperson“ sehr groß. Die Vielfalt aller Möglichkeiten geht weit über ein Tages- oder Festgeldkonto hinaus. Eine Brise Risikobereitschaft muss für die neue „Anlagenwelt“ jedoch mitgebracht werden. Andernfalls bleibt nur das Gefühl einer vermeintlichen Sicherheit für den Preis des derzeit langsam aber sicher schwindenden Guthabens auf dem Sparbuch.

Bittere Fakten für Sparer
Die Guthabenzinsen auf einem herkömmlichen Sparbuch, bzw. einer Tagesgeldanlage sind derzeit definit zu niedrig, um einen realen Gewinn einzufahren. Die Teuerungsrate für Juli 2013 wird von der Statistikbehörde Destatis vorläufig auf 1,9% festgelegt und im Hintergrund „wächst“ das Sparguthaben bei 1,0% Zinsen, oder sogar noch deutlich weniger.

Der Geldwert schwindet und trotz „Sparens“ kann für das nominal angewachsene Guthaben weniger Güter gekauft werden. Die Inflation frisst das Geldvermögen auf, eine „kalte Enteignung“.

Griff an der Tradition wird lockerer
Deutschlands Bürger sind „Traditions-Sparer“. Eine Mehrzahl hält nach wie vor an der klassischen Spar-Variante fest, aber der Wind hat sich inzwischen gedreht. Eine wachsende Anzahl von Anlegern hält bereits Ausschau nach alternativen und vor allem lukrativen Anlagemöglichkeiten. Meist wird in der Nachbarschaft des Sparkontos bereits ein Wertpapierdepot angetroffen. Entweder bei der gleichen Hausbank oder auch als Direktangebot einer Onlinebank. Der Handel mit Aktien ist im Bezug zu echten Zugewinnen (inflationsbereinigt) bereits deutlich aussichtsreicher als fixierte Zinsen einer Festgeldanlage.

Sicherheit und Risiken haben inzwischen eine gemeinsame Schnittmenge

Die Festgeldanlage bietet die Sicherheit eines über die vereinbarte Laufzeit garantierten Zinssatzes. Dazu erhält der Anleger ein weiteres Sicherheitsgefühl durch die EU-weit vorgeschriebene Einlagensicherung bis 100.000,- Euro, sowie die eigenen Bankensicherungsfonds in Deutschland. Beim Handel mit Wertpapieren gilt das alles nicht, schon gar nicht eine garantiert fixierte Verzinsung für die Depotbestände.

Worte und Taten zeigen eine unterschiedliche Realität
Die jüngsten „Rettungsmaßnahmen“ in der EU haben trotz aller beschwichtigenden Worte der Politiker eine andere Wirklichkeit zu Tage gebracht. Fakten und Ergebnisse brauchen lediglich objektiv betrachtet zu werden. Das Sichtbare steht meist im krassen Gegensatz zu den Verlautbarungen aus Brüssel, Berlin und Frankfurt. Die „eindrucksvollsten Erfahrungen“ in Bezug auf „sichere Sparkonten“ haben die Sparer in Zypern. Deren Vermögen über 100.000,- Euro werden um knapp die Hälfte gekappt. Soviel zur Sicherheit der Spareinlagen bei einer Bank im Euroraum. Für die künftigen Bankenrettungen in Europa soll die geplante Bankenunion zuständig werden. Dazu eine gemeinsame Haftungsunion u.a. mit Beteiligung der Sparer. Zypern kann gerne als eine „Generalprobe“ bezeichnet werden.

Über lange Jahre garantierte Zinsen kümmert die Inflation nur sehr wenig
Ein realer Zugewinn über eine Festzinsanlage gelingt derzeit nur über eine langjährige Laufzeit. Kurzfristige Festgeldanlagen bieten meist nur Zinsen unterhalb der Inflationsrate. Ein deutliches Plus ist somit nur über langfristige Sicht möglich. Doch was hilft ein über Jahre festgeschriebener Zinssatz von 2,8%, wenn die Inflationsrate ihre eigenen Wege geht und bereits lange vor Laufzeitende die 3%-Marke überschreitet? Soviel zur Sicherheit.

Übrigens: Auf Zypern wurden alle Sparer mit Bargeldeinlagen für die Bankenrettung herangezogen. Nicht jedoch die Wertpapierbestände der Kunden-Depots. Aus gutem Grund. Während die Rasur bei Bareinlagen sehr einfach über die Bühne gehen kann, wären sehr viele Wertpapierbesitzer zu einem Verkauf ihrer Bestände gezwungen gewesen. Die Furcht vor globalen Kurseinbrüchen durch die plötzlich einsetzende „Aktien-Schwemme“ an den Börsen war offenbar zu groß.

Unterm Strich hat die Rettungspolitik Brüssels maßgeblich dazu beigetragen, die einst als sicher geltenden Anlagekonten auf wackelige Beine zu stellen und den „risikobehafteten“ Aktienhandel mit einem Lorbeerblatt zu versehen.

Der Ausblick auf den Wertpapierhandel

Auf langfristige Sicht ist kein Ende des Zinstiefs zu erblicken. EZB-Chef Mario Draghi hatte die Fortsetzung der lockeren Geldpolitik seiner EU-Institution bestätigt. Die weiteren Folgen sind u.a. Neuland für die gesamte Finanzbranche und niemand ist in der Lage, für die nächsten Monate oder gar Jahre seriöse Prognosen zu erstellen.

„Sichere“ mickrige Zinsen gegen „wahrscheinlich“ hohe Renditen eintauschen
Für die Anleger bietet der Handel mit Wertpapieren jeglicher Art ungebrochen große Chancen. Mit einem Depot brauchen auch die konservativ eingestellten Sparer nicht auf ihre gewohnte Komfortzone zu verzichten. Die ausgewogene Auswahl bzw. Zusammenstellung von ausgesuchten Fonds bieten solide Renditechancen bei relativ geringen Risikoanteilen. Selbst die „Big Player“ wie große Versicherungsgesellschaften „kochen auch nur mit Wasser“ und legen die Kundengelder ertragreich am Investmentmarkt an. Gleichzeitig sind besonders die Unternehmen für die private Altersvorsorge dazu gezwungen, das vom Gesetzgeber erlaubte Risikomaß nicht zu überschreiten.

Der Privatanleger stößt bei seiner Wahl von Wertpapieren kaum an Grenzen. Welche Papiere den Weg in das Depot bei der Bank bzw. beim Broker finden, liegt ganz bei der Entscheidung des Depotinhabers. Das Gleiche gilt auch für die eigene Risikobereitschaft. Die „Goldene Regel“, je höher die Renditeaussichten, desto größer auch die Risiken, darf jedoch nie aus den Augen verloren werden.

Den Preis für die gewählten Papiere bestimmen die Märkte. Die Kosten für den Rahmen um den Wertpapierhandel werden jedoch vom Depotanbieter oder dem Broker bestimmt. An diesem Punkt driften die Konditionen teils weit auseinander und wer hier den „Günstigsten“ erwischen will, braucht bereits eine gewisse Grundkenntnis. Zu den Posten gehören Bestandteile wie z.B. Depotgebühren, Orderkosten und auch das Setzen oder Ändern von Limits. Aktive Händler setzen besonders auf niedrige Kosten beim „Bewegen“ der gehandelten Papiere und wer realistisch kalkuliert, muss die Auslagen beim Ermitteln der erwirtschafteten Renditen mit einbeziehen.

Ein erster Überblick auf die zu erwartenden Kosten bei zahlreichen Depotanbietern kann durch die
Gegenüberstellung unterschiedlicher Anbieter gewonnen werden. Wer als Neu-, Um- oder Quereinsteiger gleich in die Tiefen des Börsenhandels tauchen will, kann dies trotz Unerfahrenheit ohne Risiken wagen.

Die meisten Broker bieten ein kostenloses Demo- bzw. Testkonto inkl. „Spielgeld“ an. Reale Bedingungen und null Verlustrisiken. Einziger Wehrmutstropfen: Mit einem Demokonto können auch keine realen Gewinne mitgenommen werden.

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