Wahrheit kommt scheibchenweise – 52% fallen in Grundsicherung

Rente-


Mehr als die Hälfte der heutigen Arbeitnehmer wird im Rentenalter mit seiner gesetzlichen Rente voraussichtlich nicht über die Grundsicherung hinauskommen.

Offenkundiges wird nun scheibchenweise an die Öffentlichkeit getragen

Ruhestand
Die Hälfte wird auf Grundsicherung angewiesen sein

Pünktlich zu den Weihnachtsfeiertagen, wenn die Aufmerksamkeit mehr gen besinnlicher Gemeinsamkeit vor dem Fernsehgerät gerichtet ist, werden weitere Scheibchen der längst offenkundigen Wahrheit serviert.

Ungefähr die Hälfte aller heutigen Arbeitnehmer in der Bundesrepublik wird ohne zusätzliches Einkommen voraussichtlich im Rentenalter nicht über die Grundsicherung hinauskommen. Dies war die Antwort der Bundesregierung nach einer Anfrage der Linken, wie die Saarbrücker Zeitung berichtete. Demnach muss jeder zweite Beschäftigte damit rechnen, im Rentenalter von der Grundsicherung abhängig zu sein, damit dieser irgendwie über die Runden kommt.

Derzeit sei ein monatliches Einkommen von 2.330 Euro brutto notwendig, damit nach einem durchschnittlichen Arbeitsleben über einen Zeitraum von 38 Jahren eine Rente in Höhe der Grundsicherung zu erreicht werden kann.

Von den rund 37 Millionen in den Statistiken erfassten Beschäftigten verdienten 19,5 Millionen weniger als 2.330 Euro brutto. Unterm Strich kämen 52 Prozent der Erwerbstätigen im Alter nicht über die Grundsicherung in Höhe von 795 Euro hinaus.

Aus dem aktuellen Rentenversicherungsbericht von Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) ginge lt. der Zeitung hervor, dass die gesetzliche Rente bei den heutigen Rentner rund zwei Drittel der Gesamteinkünfte einnimmt. Andere Einkünfte bestehen demnach aus privater Zusatzversicherung, Betriebsrente oder Mieteinnahmen.

Das wieder einmal nicht angesprochene Dilemma: Die Inflation. Die beständige Geldentwertung und deren Auswirkungen wird permanent unterschätzt. Die Berechnungen des Einkommens und die Grundsicherung basieren auf aktuelle Vorgaben. Heute wird verdient und in entsprechender Höhe in die Rente eingezahlt. In 20, 30 Jahren ist die Rente fällig, allerdings mit einer bis dahin beständiger Inflation. Ginge es nach der Europäischen Zentralbank, läge die Inflation bei knapp 2 Prozent pro Jahr.

Um den realen Kaufkraftverlust auszugleichen, müsste entweder die Rente deutlich angehoben werden, oder eben die Beiträge, bzw. die Anstrengungen für einen private Zusatzrente. Für den Inflationsausgleich und dem Erhalt des bisherigen Lebensstandards müsste ein Arbeitnehmer knapp 40 Prozent seines Nettoeinkommens für die Altersvorsorge investieren.

Ein 25-jähriger Arbeitnehmer, alleinstehend, keine Kinder, erhält bei einem Bruttogehalt von 2.330 Euro eine Netto-Auszahlung in Höhe von rund 1.560 Euro. Damit müsste der Arbeitnehmer jeden Monat gut 620 Euro nur für die zusätzliche Rentenvorsorge investieren.


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