Wachsende Altersarmut trotz steigender Renten zu erwarten

Rentenniveau-


Steigende Renten bis zum Jahr 2028 aber gleichzeitig fallendes Rentenniveau. Bis zum Jahr 2028 sollen die Renten um rund 39 Prozent steigen, aber dennoch ist mit einem starken Anstieg der Altersarmut zu rechnen. Eigeninitiative und Umdenken zur privaten Altersvorsorge erhalten immer größere Bedeutung.

Renten

Steigendes Risiko der Altersarmut trotz Rentenanhebungen – Soviel zum Generationsvertrag

Rentenerhöhungen ab 2015 sind in Sichtweite. Grund zur ungehaltenen Freude oder nur ein Anlass für etwas verhaltene Zufriedenheit nach vielen Jahren Durststrecke? Streng genommen weder noch. Die Renten sollen in den kommenden Jahren zwar angehoben werden, aber unterm Strich sinken das Rentenniveau und somit auch der Lebensstandard kontinuierlich ab.

Bis zum Jahr 2028 sollen die Renten um ca. 39 Prozent angehoben werden. Das entspräche einer durchschnittlichen Rentenanhebung um rund 2 Prozent pro Jahr in den kommenden 14 Jahren, so der aktuelle Rentenversicherungsbericht, über den das Bundeskabinett am kommenden Mittwoch entscheiden wird. Der Bericht liegt vorab der Süddeutschen Zeitung vor. Der Haken an der „frohen Botschaft“: Der Abstand zwischen Rentenniveau und das Arbeitseinkommen wird größer.

Wie bisher schon geplant, soll das Rentenniveau bis zum Jahr 2030 fortlaufend abgesenkt werden. Ab dem Jahr 2020 sollen die Rentenbezüge bei 47 Prozent des letzten Netto-Einkommens liegen und bis zum Jahr 2028 auf 44 Prozent abgesenkt sein. Wer zum Stichtag über ein Netto-Verdienst von 1.600,- Euro verfügte, geht mit 704,- Euro mtl. in die Rente.

So folgert der Rentenbericht „ganz offiziell“, dass mit dem steigenden Abstand zwischen Arbeitseinkommen und Renteneinkommen die gesetzliche Rente alleine nicht ausreichen werde, um den Lebensstandard während des Erwerbslebens halten zu können. Dabei täuscht die Wortwahl des „Lebensstandards“ über die Realität der so gut wie sicheren Altersarmut großzügig hinweg. „In Zukunft wird der erworbene Lebensstandard nur erhalten bleiben, wenn die finanziellen Spielräume des Alterseinkünftegesetzes und die staatliche Förderung genutzt werden, um eine zusätzliche Vorsorge aufzubauen“, so der Bericht.

Erneut rückt die teils heftig kritisierte Riester Rente in den Mittelpunkt. lt. dem Rentenversicherungsbericht würde die staatlich geförderte Altersvorsorge selbst im Idealfall für eine Anhebung des Rentenniveaus im Jahr 2028 auf knapp 50 Prozent sorgen können. Vor 13 Jahren lag das Rentenniveau allein aus Bezügen der gesetzlichen Rente noch bei rund 52 Prozent.

Die derzeitigen Prognosen zur künftigen Anzahl der auf Grundsicherung angewiesenen Personen dürften sehr optimistisch aufgestellt sein. Im Jahr 2013 waren knapp eine halbe Millionen Rentner in Deutschland auf Sozialhilfe angewiesen, Tendenz steigend. Überproportional häufig von Altersarmut sind Frauen betroffen. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wird nicht müde, auf die Missstände bei der Altersvorsorgevariante Riester hinzuweisen und sieht vor allem die Politik in der Pflicht, Bedingungen für erhöhte Anreize zu schaffen.

Die Eigeninitiative darf nicht länger reine Theorie bleiben

Auf der anderen Seite steht aber auch der Arbeitnehmer und spätere Rentner, der „in Bewegung“ kommen muss. Die klassischen Altersvorsorge-Varianten wie Kapital-Lebensversicherung oder private Rentenversicherung verlieren aufgrund der Niedrigzins-Phase im Euro-Raum immer mehr an Attraktivität. Die Alternative für den Aufbau einer soliden Altersversorgung trotz widrigen Finanzmarktbedingungen könnten u.a. Kapitalanlagen bieten. An diesem Punkt muss in Deutschland für ein Umdenken offenbar noch ein größerer „Ruck“ erfolgen.





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