Steigende Angst vor Altersarmut – Geringere Vorsorgebereitschaft

Altersarmut & Riesterrente-


Die Furcht vor der Altersarmut steigt, die Bereitschaft für eine vorbeugende Maßnahme sinkt. In Deutschland stagniert die staatlich geförderte Altersvorsorge Riester zusehends. Der GDV fordert neue Impulse und Verbesserungen, damit sich die Vorsorge in jedem Fall lohne.

Altersvorsorge

Die Riester-Rente droht zu einem verwelkenden Nischenprodukt in der Altersvorsorge zu werden

Quasi eine „selbsterfüllende Prophezeiung“. Wer damit rechnet, im Alter „so oder so“ auf die Grundsicherung angewiesen zu sein, sorgt heute auch weniger vor. 35 Prozent der Bundesbürger, die auf das künftige Rentenalter mit Pessimismus blicken, kümmern sich gleichzeitig weniger um ihre Altersvorsorge, so das vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zitierte Studienergebnis des Max-Planck-Instituts. Die Furcht vor Altersarmut könnte letztendlich zum Auslöser der realen Altersarmut werden.

Das Interesse an die staatlich geförderte private Altersvorsorge stagniert, obwohl fast 60 Prozent der Bundesbürger fürchten, dass der gewohnte Lebensstandard im Rentenalter nicht gehalten werden kann.

Das Umfrageergebnis des GDV aus dem Jahr 2013 zeigt eine Mehrheit von 55 Prozent der 30- bis 59-Jährigen, die von einem niedrigeren Lebensstandard im Alter ausgehen. Im Jahr 2001 wollten allerdings noch 45 Prozent der Befragten, „einiges“ für das spätere Rentenalter zurücklegen und nur ein gutes Jahrzehnt später blieben davon nur noch 24 Prozent übrig.

Seit dem Jahr 2011 stieg die Zahl der geförderten Riester-Verträge lediglich um 4 Prozent auf knapp 16 Millionen Policen, so das Bundesarbeitsministerium zum Stand erstes Halbjahr 2014.

Der GDV fordert deshalb „neue Impulse“ durch die Bundesregierung, um diese Entwicklung zu stoppen. Die Eigenvorsorge müsse sich immer lohnen. Die Altersarmut könne nur mit einer privaten Altersvorsorge vermieden werden, so der GDV. An einer Vorsorge führe trotz anhaltend niedriger Zinsen kein Weg vorbei. Für die finanzielle Absicherung seien nun größere Anstrengungen notwendig und dazu müsse auch der Gesetzgeber in die Pflicht genommen werden.

Der Staat sollte die geförderten Varianten der Altersvorsorge noch stärker unterstützen. „Um Riester neuen Schwung zu geben, wäre eine Dynamisierung der Förderung sicherlich sinnvoll – die Zulagen sind immerhin seit 2008 unverändert“, so der GDV.

Die Renten- bzw. Förderbedingungen für Geringverdiener müssten bei den Verbesserungen im Vordergrund stehen. Diese Arbeitnehmergruppe profitiere zwar in der Ansparphase von einer hohen Förderquote, bis hin zu einer Altersvorsorge faktisch ohne Eigenaufwand (z.B. für Aufstocker), aber die Rentenleistungen werden nach wie vor komplett auf die Grundsicherung angerechnet.

Die private Altersvorsorge müsse sich in jedem Fall lohnen

Der fallende Anreiz für eine private Altersvorsorge könne mit der Einführung von Freibeträgen zumindest entschärft werden, so der Vorschlag des Versicherungsverbandes. Versicherungsnehmer müssen die Perspektive erhalten, von der privaten Altersvorsorge in jedem Fall profitieren zu können. Mit einer solchen Aussicht steige auch wieder der Anreiz für den Abschluss eines Vorsorgevertrages, um der Altersarmut zu entgehen.





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