Lebensversicherer reduzieren 2013 laufende Verzinsungen

Lebensversicherungen-


Die ersten Lebensversicherer haben ihre neuen Zahlen zur erwarteten Gesamtverzinsung für das kommende Jahr 2013 bekannt gegeben. Wie erwartet dürfen sich die Kunden auch mit dem nächsten Jahreswechsel auf weitere Kürzungen der Renditen einstellen. Der Umfang der Kürzungen zur laufenden Verzinsung ist teils höher ausgefallen als „prognostiziert“.

Die Finanzkrise spiegelt sich in Überschussbeteiligung wider

Zinsabstriche
Ab 2013 Kürzungen der
Überschussbeteiligungen

Die Euro Finanzkrise hinterlässt auch 2012 ihre Spuren bei den Lebensversicherern. Kunden werden ab 2013 mit einer deutlich niedrigeren Verzinsung für ihre Beiträge zur Lebensversicherungspolice rechnen müssen. Der Trend sinkender Versicherungsrenditen der letzten Jahre setzt sich unvermindert fort.

So meldeten bereits die ersten Gesellschaften eine teils sehr deutliche Reduzierung zur laufenden Verzinsung ab dem Jahreswechsel. Bei den bisherigen Erwartungen rechnete man mit einem Bereich von rund -0,3 Prozentpunkten und lag damit offensichtlich etwas zu optimistisch.

Ergo Leben senkt die laufende Verzinsung von 3,8% auf 3,2%, die Alte Leipziger Leben reduziert von 3,85% auf 3,35% und die DEVK von 4,1% auf 4,0%. Ergänzend zu den laufenden Verzinsungen kommen noch jeweils der Schlussüberschuss sowie ein Sockelbetrag hinzu. Bei der Ergo Lebensversicherung ergibt sich daher eine Gesamtverzinsung ab 2013 von 3,55% (2012 4,15%).

Inzwischen meldete auch die Allianz für nächstes Jahr eine Kürzung der Überschussbeteiligung. Mit einem Abzug von -0,3 Prozentpunkte fällt der Abstrich noch relativ moderat aus. Versicherungskunden können ab Januar mit einer Gesamtverzinsung von 4,2% rechnen.

Niedrigzins-Niveau der Kapitalmärkte
Die wiederholt diskutierten Theorien zu den „erhöhten Herausforderungen“ der Versicherungsgesellschaften aufgrund niedriger Zinsen an den Kapitalmärkten werden zur greifbaren Praxis. Durchgehend werden die Kürzungen der Renditen damit begründet, dass aufgrund der Euro-Schuldenkrise das allgemeine Ertragsumfeld stark abgesunken sei.

Die Allianz-Leben hat inzwischen reagiert und lt. Produktvorstand Alf Neumann die Strategie angepasst. So wolle man auch zukünftig nicht mehr in Staatsanleihen investieren sondern verstärkt in Unternehmensanleihen und Infrastrukturprojekte einsteigen. „Wir können unseren Kunden nur Erträge gutschreiben, die wir auch erzielen“, so Neumann.

970x250

Schreibe einen Kommentar