Altersvorsorge bereits in der Hochzins-Phase unrentabel gewesen?

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Die Auswertung bereits abgelaufener Lebens- und Rentenversicherungen wirft einen weiteren Schatten auf die ohnehin gebeutelte Versicherungsbranche. Bereits lange vor der sog. Niedrigzinsphase hätten die Vertragskunden mit alternativen Geldanlagen höhere Renditen eingefahren.

Renditen Altersvorsorge

Die Renditen und Zinssätze für Altersvorsorge sowie Sparkonten werden weiter schrumpfen

Die Renditen werden voraussichtlich noch weiter fallen

Den Lebensversicherungen wird wiederholt ein Dämpfer versetzt und das Etikett „für die Altersvorsoge ungeeignet“ angehängt. Die Renditen seien bereits seit vielen Jahren derart gesunken, dass sie Großteils nicht mehr an das Niveau von Bundesanleihen und Sparplänen erreichten.

Das Verhältnis zwischen „Rentabilität und Ungeeignet“ liegt bei 4:79. Wie F.A.Z. (Mittwoch) berichtete, untersuchte Ökotest insgesamt 76 fällig gewordene Kapital-Lebensversicherungen und sieben abgelaufene Rentenversicherungen. Die Vertragsabschlüsse wurden zwischen 1963 und 2001 vorgenommen. Das Ökotest-Fazit zur Analyse: „Lebensversicherungen sind als Altersvorsorge nicht zu empfehlen“.

Nur vier der insg. 83 untersuchten Verträgen brachten höhere Renditen ein als zum Vertragsabschluss prognostiziert worden sind. Dazu seien die die Renditen bei den meisten Verträgen innerhalb der letzten Jahrzehnten niedriger ausgefallen als bei einer Geldanlage per Sparpläne oder Bundesanleihen. Der Unterschied bewegte sich lt. dem Magazin zwischen 1,23 und 2,35 Prozent. Die von den Versicherungskunden zur Analyse eingesendeten Altersvorsorge-Verträge brachten Erträge zwischen 3,1 und 4,49 Prozent ein. Im Vergleichszeitraum erreichten Anleger bei Bundesschatzbriefen Renditen zwischen 4,33 und 6,73 Prozent.

Damit hätten lt. Ökotest auch Lebens- und Rentenversicherungen vergleichsweise schlecht abgeschnitten, die schon lange vor der Niedrigzinsphase abgeschlossen wurden. Die größten Faktoren, die den Gesamtrenditen abträglich waren, machte das Verbrauchermagazin an den teils extrem hohen Kosten sowie die relativ niedrige Anlaufrendite fest. Die Schlussrendite sei bei den meisten Fällen niedriger ausgefallen, als zum Vertragsbeginn in Aussicht gestellt wurde und die Vertragskosten wären in den sechziger und siebziger Jahren besonders hoch gewesen.

Das derzeit extrem niedrige Zinsniveau im Euro-Raum ist Fakt und wird lt. dem EZB-Chef Mario Draghi auch für wenigstens mittelfristige Zeit so beibehalten werden. Die Lebensversicherer stehen vor der Herausforderung, die Renditen für Überschüsse und sogar die hohen Garantiezinsen für langjährige Bestandsverträge bedienen zu können. Die Renditen werden so gut wie sicher noch weiter fallen.

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