EU will spekulative Geschäfte für Renten erlauben

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Pensions-Fonds sollen nun das bewerkstelligen, worin sich die Banken verweigern. Den Unternehmen das notwendige Kapital für Investitionen verschaffen. EU-Kommissar Barnier hält Derivate als ein geeignetes Finanzprodukt, in das künftig auch die Unternehmen einer privaten Altersvorsorge investieren dürften.

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Versicherungsunternehmen in der EU sollen spekulieren dürfen

Die Lebensversicherer in Deutschland müssen die Beiträge ihrer Kunden für die Erwirtschaftung der Renditen sicherheitsorientiert anlegen. Zu den „erlaubten“ Finanzprodukten zählen u.a. Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und festverzinsliche Produkte. Hoch spekulative Anlagen sind ein tabu. Die Niedrigzinsphase seit den letzten Jahren sorgt für entsprechend fallende Ausschüttungen an die Versicherungsnehmer. Dafür profitiert die Altersvorsorge während der Ansparphase von den relativ geringen Risiken. Ein dicker Pluspunkt ganz besonders für den deutschen Sparer.

Ginge es nach dem EU-Binnenmarkt-Kommissar Michel Barnier, könnte der Sicherheitsaspekt für Pensions-Fonds schon bald der Vergangenheit angehören. Der EU-Kommissar schlug vor, die Regelungen für die europäischen Pensions-Fonds dahingehend zu lockern, dass die Versicherungsunternehmen in weit aus riskantere Anlagen investieren dürfen. So sollen auch Investitionen in „Asset Backed Securities (ABS)“ möglich sein, wie der EUobserver berichtete. Eine Anlagenklasse der Derivate, die als Auslöser der gegenwärtigen Finanzkrise mitverantwortlich gemacht werden.

EU-Kommissar Barnier stellt mit seinem Vorschlag nicht den Versicherungsnehmer in den Vordergrund, um ihm zu höheren Renditen zu verhelfen, sondern spekuliert auf die potenziell verfügbare Liquidität der Pensions-Fonds. Mit dem innerhalb in der EU von den Versicherungsunternehmen verwalteten rund 2,5 Billionen Euro Vermögen von rund 75 Millionen EU-Bürgern könne die Realwirtschaft befeuert werden. Asset Backed Securities sind komplexe Gebilde in der Verpackung einer Unternehmensanleihe.

Renten sollen Aufgabe der Banken übernehmen

Worin sich die Banken offenbar verweigern, sollen nun die Pensions-Fonds herhalten. Die Kreditvergabe innerhalb der Währungsgemeinschaft durch Banken ist trotz des extrem billigen Geldes rückläufig. Das Billig-Geld der Europäischen Zentralbank (EZB) kommt in der Realwirtschaft nicht an. Innerhalb der vergangenen 5 Jahre sei die Kreditvergabe an kleinere Unternehmen in den Peripherie-Ländern um rund die Hälfte zurück gegangen.

Offensichtlich sieht der EU-Kommissar in den ABS eine Möglichkeit, den Unternehmen das Kapital zu verschaffen, welches von den Kreditunternehmen nicht frei gegeben wird. Die EU-Banken ziehen es vor, die billigen Gelder in den Finanzmärkten für spekulative Geschäfte zu investieren. Nun sollen es die Gelder der Pensions-Fonds richten.

Derartige Wertpapierprodukte wie ABS waren in den USA der Auslöser für die Subprime-Schuldenkrise. EU-Kommissar Barnier geht jedoch davon aus, dass eine Lockerung der Regelungen für Pensions-Fonds nicht zu einer Wiederholung der Krise führte.

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