Umfrage: Bundesbürger sind zufriedener aber auch ängstlicher

Gesellschaft-


Höhere Zufriedenheit bei anwachsenden Zukunftsängsten. Dies sei lt. einer Allensbach-Studie der derzeitige Zustand der deutschen Bevölkerung. Soziale Themen erhalten ein höheres Gewicht.

Streit
Mehr Zufriedenheit, aber mehr Verunsicherung

Offenbar wandert der Bundesbürger mit seinem Gefühlsleben zwischen zwei Welten. Auf der einen Seite zeigt er sich zufrieden mit dem was er hat, auf der anderen Seite wachsen die für die Zukunft an. „Die Stimmungslage der Bürger ist zurzeit von einer ungewöhnlichen Konstellation geprägt“, so die Meinungsforscher vom Allensbach Institut. Die Stimmung in der Bevölkerung sei demnach heute so schlecht wir am Anfang der Bankenkrise 2008. Auftraggeber für die Allensbach-Studie war die SPD, wie Spiegel Online berichtete.

Die größten Auslöser für die breite Verunsicherung in der deutschen Bevölkerung seien der Anstieg von durchführten Terroranschlägen, der Flüchtlingsstrom, die weltweiten Krisen, die Entwicklung der inneren Sicherheit sowie die Veränderungen in der Gesellschaft.

Die Angst um den Verlust des Arbeitsplatzes sei dagegen nur wenig ausgeprägt. Mit 70 Prozent der Befragen schätzte die deutliche Mehrheit ein, dass es ihrem Betrieb derzeit „gut“ oder „sehr gut“ ginge. Lediglich 15 Prozent der Menschen in den alten Bundesländern bereiteten sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz. In den neuen Bundesländern seien es 19 Prozent.

Beim Glauben an die Ambitionen der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Migranten und Flüchtlinge erfolgreich integrieren zu können, sieht die Lage in der Bevölkerung gänzlich anders aus. Lediglich 1 Prozent sei von „sehr guten“ Chancen einer erfolgreichen Integration überzeugt. Rund die Hälfte gehe aber davon aus, dass dieses Vorhaben „weniger gut“ gelingen werde.

Migration: Vertrauen in die Politik nahe am Boden

Zur Flüchtlingsfrage scheint das Vertrauen in die Politik ohnehin sehr niedrig ausgeprägt zu sein. Lt. Allensbach-Umfrage wollten oder konnten sich 36 Prozent der Befragten erst gar nicht festlegen. Lediglich 13 Prozent trauen der CDU zu, die Herausforderungen meisten zu können. 9 Prozent sehen in der AfD die Partei mit den richtigen Rezepten. Danach folgen CSU (8 %), SPD (6 %), Die Linke (4 %), Grünen (4 %) und FDP (1 %). Fast ein Drittel (29 %) sei davon überzeugt, dass gar keine Partei in der Lage ist, die Weichen für eine erfolgreiche Flüchtlingspolitik stellen zu können.

Mehr Gewicht für die sozialen Themen

Die deutsche Bevölkerung legt in der sozialen Gerechtigkeit ein höheres Gewicht als vor 7 Jahren. Derzeit sprechen sich 79 Prozent dafür aus, dass die soziale Gerechtigkeit besonders wichtig ist. Im Jahr 2009 waren es noch 5 Prozentpunkte weniger. Der Chancengleichheit müsse ebenfalls mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, so die Meinung von 67 Prozent (62 % im Jahr 2009) der Befragten. Ein besonders großer Sprung liegt in der Gewichtung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen, von 48 Prozent im Jahr 2009 auf aktuell 64 Prozent. Die sozialen Unterschiede dürfen nicht zu groß werden, so die Einstellung von 59 Prozent (49 % 2009) der Befragten.


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