Studie: Elektro- und Haushaltsgeräte gehen schneller kaputt

Gerätehersteller-


Wer glaubt, die neuen Elektrogeräte werden immer kurzlebiger und gehen zu einem immer früheren Zeitpunkt kaputt, liegt richtig. Das Bundesumweltamt stellte zwar den Verbraucher als sehr willigen Geräte-Austauscher heraus, aber immer mehr in die Richtung Zwangsaustausch nach Ableben des Haushaltgerätes.

Waschmaschine

„Früher war alles besser“. Auf Elektrogeräte scheint der Spruch zu passen

„Weißware“ verabschiedet sich immer schneller ins Nirwana

Wenn der Besuch bei Oma und Opa mit einem Fernsehnachmittag gekrönt wird, läuft nicht selten das „gute alte“ Röhrengerät in Furnierholz und vielleicht noch mit einer Ultraschall Fernbedienung bestückt. Aber die Kiste rennt noch und nicht ganz ohne Grund.

Das Bundesumweltamt erstellte eine Studie im Rahmen der „Schaffung einer Informationsgrundlage und Entwicklung von Strategien gegen Obsoleszenz„. Sinngemäß und in einfachen Worten: „Wie schnell gehen heute Haushalts- bzw. Elektrogeräte kaputt?“. Die Studie ist in zwei Abschnitten eingeteilt. Die erste Hälfte ist nun veröffentlicht worden.

Egal, um welches elektrische Haushaltsgerät es sich handelt, im Schnitt geben die Geräte immer schneller ihren Geist auf, so das zusammengefasste Studienergebnis. Auf der anderen Seite stellen immer weniger Haushalte fest, wie lange ihr Gerät noch durchgehalten hätte, weil es zwischenzeitlich durch eine neues, moderneres Gerät ersetzt wurde.

Ein Ziel des Umweltamtes ist auch die Feststellung, ob die Hersteller bewusst an der Lebensuhr der hergestellten Produkte drehen, damit deren Ableben zum Neukauf bzw. zur Reparatur motiviert. Das wohl nicht ganz leichte Unterfangen, den Geräteherstellern einen gewollt schnelleren Verschleiß nachzuweisen, ist Bestandteil der zweiten, noch nicht durchgeführten Studien-Hälfte.

Aus dem ersten Studienbericht gehen auch die Verbraucher als „selbst motivierte Geräte-Austauscher“ hervor, allerdings mit der Tendenz, die Geräte wegen eines Defekts zwangsläufig erneuern zu müssen. So wurden im Jahr 2004 noch 70 Prozent der funktionstüchtigen erst genutzten Notebooks wegen technischer Neuerungen und „Features“ ausgetauscht. In den Jahren 2012 und 2013 war es nur noch rund ein Viertel aller Notebook-Nutzer. Gleichzeitig blieb aber die Erstnutzungsdauer der Geräte annähernd unverändert bei rund 6 bis 7 Jahre.

Eindeutig sei auf jeden Fall das schnellere Ableben von Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Wäschetrockner und Kühlschränke. Heute gingen innerhalb der ersten fünf Lebensjahre mehr Geräte defekt als noch vor zehn Jahren.

Wem als Verbraucher das „schleichende Gefühl verfolgt“, dass die modernen Geräte schneller kaputt gehen als noch vor gut 20 Jahren, liegt somit richtig. Wer zur Überzeugung gelangt ist, dass die neuesten Funktionen eines Gerätes unabdingbar und unverzichtbar sind, liegt in der Regel falsch und erlag den Visionen der Hersteller und ihre Kampagnen. Dem erzwungenen Wirtschaftswachstum sind in einem gesättigten Markt eben sehr enge Grenzen gesetzt.





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