IWF erarbeitet Gebrauchsanweisung für Bargeldentzug

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) erarbeitete eine quasi Bedienungsanleitung für die Regierungen, wie der Bargeldentzug am besten vollzogen werden könne. Damit die Motivation auch angefeuert wird, listet der Fonds allerlei „Vorteile“ durch Bargeldabschaffung auf.

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Bargeld ist zum Abschuss freigegeben

Die von den Zentralbankern und der Bundesregierung bisher als Gerüchte abgehandelten Befürchtungen einer geplanten Bargeldabschaffung erhält inzwischen sehr konkret reale Züge. Der Internationale Währungsfonds hat sich dieses Thema angenommen und quasi eine Bedienungsanleitung für das schrittweise Einziehen von Bargeld ausgearbeitet. Damit dürfte auch klar sein, wohin die Reise mit dem bereits eingeleiteten Entzug des 500-Euro-Scheins und die in der Bundesrepublik diskutierte Begrenzung des Bargeldverkehrs gehen dürfte. Diese Maßnahmen entsprechen genau den Vorstellungen des IWF-Ökonomen Alexei Kireyev, das Bargeld in mehreren kleinen Schritten aus den Verkehr zu ziehen.

„De-cashing“ heißt das Zauberwort des IWF und kommt mit der „Analyse“ zum Schluss, dass der Bargeldentzug den Institutionen sowie Regierungen fast nur Vorteile einbringe und die Menschen lediglich aus technischen und symbolischen Gründen am Bargeld hängten. Immerhin stellte der IWF fest, dass der private Sektor nach wie vor dem Bargeld den Vorzug gebe. Ansonsten bringe die Bargeldabschaffung lediglich den Nachteil ein, dass aus dieser Sparte die Vorhersagbarkeit von Finanzkrisen verloren ginge.

Der Währungsfonds schlägt vor, das Bargeld in Schritten aus dem Umlauf zu bringen, so wie es bereits einige Länder eingeleitet haben. Als Musterbeispiel könnte Indien und der fast schon als radikal anmutende Schritt des Bargeldentzugs genannt werden.

Für die Banken sieht der IWF nach dem erfolgten Bargeldentzug den Vorteil einer höheren Kreditvergabe. Die verfügbaren Geldeinlagen würden nach dem Fehlen von Bargeld naturgemäß ansteigen.

Ein Auszug der Themen aus den IWF-Arbeitspapier

  • De-cashing is defined as the gradual phasing out of currency from circulation and its replacement with convertible deposits.
  • The purpose of this paper is to suggest a simple framework for the analysis of the macroeconomic implications of de-cashing
  • The paper is not meant to take a view in favor of or against de-cashing in the ongoing debate.
  • Cash remains popular for technical and symbolic reasons.
  • The authorities of many countries have already taken the initial steps to limit cash in transactions.
  • The private sector also seems to prefer to do away with cash.
  • Electronic money is a special case of transferrable deposits and is classified as deposits rather than currency.
  • One way to look at the macroeconomic implications of de-cashing is through the prism of the System of National Accounts (SNA).
  • Therefore, the de-cashing incentives should be explicitly included in the demand for currency estimations.
  • De-cashing may help improve the transmission mechanism of monetary policy.
  • After de-cashing, the banking system laden with fresh deposits would be able to boost lending.
  • The only useful function of currency, which can be lost with de-cashing, is that demand for cash may help predict financial crises.
  • In principle, de-cashing should improve tax collection by reducing tax evasion.

Der Währungsfonds verkneift sich nicht einmal den Hinweis auf die durch den Bargeldentzug gewonnenen „Vorteile“ der Kontrolle bzw. Überwachung sämtlicher Geldtransfers im Privatsektor. Dazu gibt der IWF an die Regierungen der Länder die Empfehlung, miteinander zu koordinieren, damit der Bargeldentzug den Menschen „verträglich“ nahegebracht werden könne.

Wer den Knall immer noch nicht gehört hat, dem ist nicht mehr zu helfen.


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