„Geldgeber“ setzen Hausbesuche in Griechenland fort

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Die sog. Geldgeber setzen ihre Hausbesuche in Griechenland fort. Die entsandten Kontrolleure wollen sicherstellen, dass Athen den Forderungen der Investoren nachkommt und die Reformen nach Wunsch umsetzt.

Euro-Schirm
Echte Hilfen: Geld nur gegen Auflagen

Griechenlands Reformbemühungen stellen die sog. Geldgeber offensichtlich nicht zufrieden. Vertreter der Geldverleiher halten dem hochverschuldeten Land wiederholt ein Besuch ab, um die Kontrollen zu den Spar- und Reformprogrammen wieder aufzunehmen. Diese Maßnahme wurde am Montag von der Sprecherin der EU-Kommission bekanntgegeben, wie die Neue Westfälische berichtete.

Zu den „Geldgeber-Institutionen“ zählen u.a. die Europäische Zentralbank (EZB) und der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM). Sie fordern die weitreichende Liberalisierung des griechischen Arbeitsmarktes. Die Rechte der Gewerkschaften sollen eingeschränkt und den Unternehmen die Möglichkeit zur einfacheren Entlassung von Mitarbeitern gegeben werden.

Das perfide Spiel in Griechenland wird fortgesetzt

Bei der dritten gewährten Kredit-Tranche im Rahmen von bis zu 86 Milliarden Euro ist der Internationale Währungsfonds (IWF) nicht mit von der Partie. Der Fonds stellt lediglich eine beratene Funktion und zu den vehement angeführten Ratschlägen des IWF zählt der Schuldenschnitt. Allerdings beharrt der IWF auf die vollständige Rückzahlung der eigenen Gelder aus den ersten beiden Kreditprogrammen.

Nachdem Regierungschef Alexis Tsipras nach seiner Wahl Anfang 2015 die Kontrollinstanz „Troika“ des Landes verwies, wechselten die Vertreter der sog. Geldgeber ihre Gewänder und kehrten unverdrossen nach Athen zurück. Letztendlich soll sichergestellt sein, dass die in Wahrheit als Investoren tätigen Kreditgeber möglichst wieder an ihre Einlagen inklusive Zinsen kommen, ohne die Risiken zu offenkundig auf die EU-Steuerzahler abzuwälzen.


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