Deutsche Sparer auch während Finanzkrise an der Weltspitze

Sparen in Deutschland-

Im internationalen Vergleich ist Deutschland Weltmeister im Sparen der Privatleute. Die Finanzkrise hat die bisherige Situation zum Sparwillen der Deutschen nichts anhaben können. Wenigstens zeigt sich in diesem Bereich des „Finanzmarktes“ eine gewisse Stabilität.

Eigentlich ein gegensätzliches Bild zum deutschen Sparwillen. Auf der einen Seite ist der „Deutsche Durchschnittsbürger“ im internationalen Vergleich das Schlusslicht für den gesteigerten Sparwillen 2012, auf der anderen Seite hat sich aber bestätigt, dass Deutschland Weltmeister im „Privaten Geldhorten“ ist. Es hat den Anschein, als würde der Bogen des Sparens schon zu sehr angespannt sein. Für eine Steigerung zum noch mehr Sparen, scheint nicht mehr viel Platz zu sein.

Die internationale TNS Sparstudie 2012 hat Deutschland zum „Beherberger“ der fleissigsten Sparer erklärt. Im Vergleich standen 19 Länder auf der Liste, die es auf die Überprüfung der Sparwut der jeweiligen Bürger abgesehen hatte. Der deutsche Sparer geht offensichtlich seinen Weg fast unbeirrt weiter.

Weder Sturm und Unruhen auf dem Kapitalmarkt können das angesammelte Privatgeld auf der hohen Kante zum Absturz bringen. Mehr als die Hälfte der deutschen Anleger haben ihr Sparverhalten nicht verändert. Ein ganz anderes Bild ergibt sich in den Südländern Spanien und Italien. Hier zeigen sich auch erhebliche Verwerfungen zum Sparverhalten der Bürger, wie ein Spiegelbild zur Europäischen Finanzkrise.

Das Markforschungszentrum TNS sammelte Daten von über 18.000 Menschen zu ihrem Sparverhalten. Roland Boekhour, Vorstandsvorsitzender der ING, erklärte treffend zum Studienergebnis, „In der Tradition des Sparschweins, des Sparstrumpfs und des Geldes unter der Matratze sind die Deutschen Weltmeister im Geldhorten“. Sollten Notzeiten anrücken, ist der deutsche Sparer gut gerüstet. Eine Angewohnheit, die sich über die (Nachkriegs-) Generationen bis zum jüngsten Nachwuchs fortsetzte. Sollte der Enkel noch keine rechten Sparwillen aufweisen, hilft eben Oma mit einem Sparbuch nach.

Sparer in Italien, Rumänien und Spanien wurde von der Finanzkrise am Härtesten getroffen. Für die Philosophie „Spargroschen zu Notzeiten“, scheint nicht sehr viel Spielraum übrig geblieben zu sein. In Anbetracht der wirtschaftlichen Lage und der Politik, keine große Überraschung, sondern lediglich eine Übertragung des globalen Umfelds bis hin zum kleinen Sparer.

ING
Der Deutsche sitzt auf Geld
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Lediglich 9 Prozent der deutschen Sparer gaben an, direkt oder zumindest indirekt von Gehaltskürzungen oder gar Arbeitslosigkeit betroffen zu sein. Im Vergleich zu den anderen Ländern, der niedrigste Wert. Auf die Frage zu den Ursachen einer ggf. eingetretenden Verschlechterung der privaten finanziellen Lage, gaben 32 Prozent der Bundesbürger an, die steigenden Preise dafür verantwortlich zu machen.

Mehr als die Hälfte der jeweiligen Bürger aus Frankreich (56 Prozent), Italien (55 Prozent) und der Slowakei (51 Prozent) gaben an, von der Inflation betroffen zu sein. Das große Problem der Arbeitslosigkeit scheint der Umfrage nach besonders die Rumänen und Spanier getroffen zu haben.

Das völlig gegensätzlich Bild zeigt jedoch der asiatische Bereich. Der allgemeine Aufschwung der asiatischen Märkte beflügelt ebenso die finanzielle Situaion der Bürger. In China gaben 25 Prozent und in Indien 27 Prozent der Befragten an, eine finanzielle Verbesserung zu verspüren.

Zum Sparen muss vorweg erst Geld übrig sein
Wer nach allen nötigen Ausgaben kein Geld mehr übrig hat, kann auch nicht viel ansparen. Eine einfache Binsenweisheit. Die Länder mit den stärksten Auswirkungen der Finanzkrise, zeigen auch die die Menschen mit einem geringen Sparverhalten. In Italien und Spanien ist das Sparverhalten nach Beginn der Finanzkrise bei 64 Prozent zurück gegangen.

Mit 34 Prozent sind es in Deutschland rund ein Drittel der Sparer, die seither weniger Geld auf die Seite legen. Sogar 15 Prozent haben den Spieß umgedreht und legen sogar mehr auf die hohe Kante. Bei 15 Prozent der befragten Bundesbürger hat sich mit den Ausbruch der Finankrise nichts verändert.

Immerhin haben in Deutschland 14 Prozent der Befragten nicht genügend Geld zur Verfügung, um einen Sparplan einzugehen.

Unterschiedliche Gründe für die deutsche Sparwut
Die Hälft der deutschen Anleger, bzw. Sparer legen Geld zur Seite, um sich eine größere Anschaffung leisten zu können. 62 Prozent dagegen gaben an, für „schlechte Zeiten“ den berühmten Notgroschen parat zu haben. Der Urlaub zur Flucht aus dem kalten Deutschland, steht bei 42 Prozent nach wie vor hoch im Kurs.

Senior Economist der ING, Carsten Brzeski, erklärt zum Sparverhalten der Deutschen, „Das sogenannte Angstsparen spielt noch immer eine große Rolle, die Deutschen hüten ihre Ersparnisse wie einen Augapfel. Ersparnisse werden nicht schnell verprasst, sondern liegen auf der hohen Kante für schlechte Zeiten“.
In dieser „Spar-Klasse“ laufen die Luxemburger dennoch den Deutschen den Rang ab. 78 Prozent der Luxemburger „glauben“ an schlechte Geldzeiten. 49 Prozent der Bürger aus Luxemburg wollen ausreichende Liquidität für die nächste Urlaubsreise ansammeln.

Besonders sicher wollen sich die Holländer die nächst größere Anschaffung leisten können. In Niederlande sparen 54 Prozent der Bürger für eine geplante Investition.

„Was ich habe, gebe ich nicht mehr her“
Knapp ein Drittel (32 Prozent) der deutschen Sparer wollen ihr angelegtes Geld innerhalb der nächsten 12 Monate nicht anfassen. Die Spitzenposition im internationalen Vergleich müssen sich die Deutschen jedoch mit den US-Amerikanern teilen. Die Einstellung zum Geld zeigt in den USA jedoch in anderen Punkten einen erheblichen Unterschied. 29 Prozent der US-Amerikaner gaben an, erspartes Geld für den Abbau der Schulden nutzen zu wollen.

Bereits angepartes Geld ist trotz der Sparwut der Deutschen nicht völlig verschlossen. 23 Prozent gaben in Deutschland an, etwas vom Ersparten für einen Einkauf abzwacken zu wollen. Zum Thema Urlaub und Reisen sind sogar 39 Prozent der Bundesbürger dazu bereit, etwas Geld vom Konto abzuholen. Carsten Brzeski erklärt dazu, „Man gönnt sich wieder was. Wenn es doch mal an das Ersparte gehen soll, dann nur für die Ferien oder teure Produkte wie Autos. Es bleibt dabei: Die deutsche Liebe für Autos kennt (fast) keine Grenzen. Nicht mal finanzielle.“

Zur Studie:
Methode: Weltweite Online-Untersuchung von TNS in 19 verschiedenen Ländern, in denen ING Retail oder ING Direct Banking vertreten sind.

Befragte: Finanzielle Entscheider ab 18 Jahren in 19 verschiedenen Ländern. Alle Länder repräsentativ nach Geschlecht und Alter. Pro Land 1.000 Befragte (in der Slowakei 500, in China 910, Thailand 922, Kanada 988, Indien 1.007, Luxemburg 1.008 und in den Niederlanden 1.013), insgesamt n=18.348.



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