Athen unter Druck – Griechenlands Menschen sind zu teuer

Griechenlandkrise-


Griechenland gerät weiter unter Druck. Die „Geldgeber“ verlangen weitere Maßnahmen für den griechischen Arbeitsmarkt. Die Menschen dort seien nach wie vor zu teuer. Der Preis für die Arbeitskraft müsse noch weiter gedrückt werden.

Gläubiger sitzen am längeren Hebel

Griechenland Fahne
Griechenlands Menschen müssen billiger werden

Schulden verpflichten und die Gläubiger sitzen stets am längeren Heben. Das gilt für den kleinen „Schuldner“ ebenso wie für den großen. Die Bank des gewöhnlichen Konsumenten ist eine Gruppe von Gläubigern Griechenlands. Damit Athen seine auferlegten Verbindlichkeiten bedienen kann, muss an allen Ecken und Enden gespart werden. Kontraproduktiv für die Wirtschaft, aber ein förderlich für das offenbar eigentlich gesetzte Ziel: Der Ausverkauf des Landes.

Während der „Hochkonjunktur“ der Banken- und damit ausgelösten Finanz- und Wirtschaftskrise setzte die Bundesregierung ein Konjunkturpaket nach dem anderen auf. Aufschwung durch Finanzspritzen aus neu aufgenommenen Krediten. Für Griechenland soll das exakt gegenteilige Mittel helfen? Der Aufschwung ist scheinbar gar nicht erwünscht. Dies würde Athen die Rückzahlung der Schulden erleichtern und somit den Druck von erzwungenen Privatisierungen nehmen.

Griechenland sei nicht wettbewerbsfähig aufgrund zu hoher Kosten für die Produktion, sprich zu teure Arbeitnehmer. Der von der Troika verabreichte Sparkurs ließ die Wirtschaft des Landes zusammenbrechen. Die Arbeitslosenzahlen befinden sich längst jenseits von Gut und Böse. Mehr als die Hälfte aller jungen Menschen sind ohne Beschäftigung. Dennoch scheinen die Schritte noch nicht weit genug gegangen zu sein. Aus Sicht der Gläubiger müsse Athen den Arbeitsmarkt noch mehr „liberalisieren“. Nach wie vor seien die Arbeitnehmer Griechenlands zu teuer, so fr-online.

Der Kündigungsschutz müsse noch weiter aufgeweicht werden. Die Entlassung von massenhaft vielen Arbeitnehmer solle vereinfacht werden, so die Vorstellungen der Gläubiger. Derzeit beträgt die allgemeine Arbeitslosenquote 23 Prozent. Rund 1,6 Millionen neue Arbeitsplätze wurden zwischen Januar und September geschaffen. Doch rund die Hälfte davon sind Beschäftigungen im Teilzeitbereich und dafür müssen die Vollzeitstellen in großen Teilen Platz schaffen. Zahlreiche Arbeitgeber nehmen Teilzeitbeschäftigte gerne auf, lassen diese allerdings in Vollzeit arbeiten. Von der Freiwilligkeit der Arbeitnehmer könne kaum die Rede sein.

Athen und die Gläubiger sind gerade am Verhandeln, so fr-online. Die sog. Geldgeber verlangen von Athens Regierung entsprechende Maßnahmen, um die Arbeitskräfte noch weiter zu verbilligen. Der „Fall Griechenland“ stellt ein musterhaftes Beispiel, wie die Interessen der privaten Wirtschaft mit dem unmittelbaren Eingriff in die Politik einfach durchgesetzt werden können. Es reicht dazu ein einfaches Mittel: Viel Geld.


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